Peter Hahne: Schluss mit lustig

Das Ende der Spaßgesellschaft

imageEs gibt Bücher, die sind vor 10 Jahren erschienen und noch immer aktuell. Das gilt auch für dieses Buch, das den 11. September 2001, also den Terrorakt in New York, als Wendepunkt einer jahrelangen Spaßgesell-schaft bezeichnet. Werte seien darin verloren gegangen, das Single-Dasein hatte Hochkonjunk-tur und auf Familien mit mehr als zwei Kindern wurde lächelnd bis kopfschüttelnd heruntergeschaut.image

Peter Hahne, prominenter Journalist, Buchautor und überzeugter und praktizierender Christ, fordert: „Holt Gott zurück in die Politik!“ Und es gibt genügend Gründe für seine Forderung. Eltern erfüllen ihren Erziehungsauftrag nicht mehr und geben ihn an die Schulen ab. Die dadurch entstehenden Defizite können jedoch nicht ausgeglichen werden, weil über Jahre die Autorität der Lehrerschaft untergraben und ihr die alleinige Schuld an der mangelhaften Erziehung und Orientierung der Kinder zugeschoben wurde. Bildung hat schließlich nur dann einen Wert, wenn sie auch die Bildung des Herzens mit einbezieht. Aber die gedeiht vor den Computern und Fernsehern so gut wie nie.
Werte wie Verlässlichkeit, Verantwortung, Ehrlichkeit, Mitgefühl, Hilfsbereitschaft, Fleiß, Glaube, Hoffnung, Liebe – alles nur lästig im maßlosen Dasein des Spaßes und der Selbstfindung.

Ich, ich und noch mal ich

Wenn nur gewusst würde, was zu suchen wäre. Tugend, Ethik und Moral, die stets beheimatet waren in der christlichen Religion, wo sie auch heute noch zu finden sind, wurden zu Fremdwörtern, abgelöst von den Süchten nach Selbstverwirklichung, Freiheit und Freizeit. Der Egoismus boomte. „Ich, ich und noch mal ich“, schreibt Hahne und „wir haben uns wohlig im Freizeitpark Deutschland eingerichtet.“ Verständlich, dass Deutschland zum beliebtesten Land Europas wurde, in dem die Nationalhymne „Einigkeit und Recht auf Freizeit“ lautet, wie der Schröder-Imitator Elmar Brand ironisierte.
Es war Gerhard Schröder, der formulierte: „Ich will eine Gesellschaft, die Kirche überflüssig macht.“
Das haben er und seine 68er geschafft! Die Kirchen sind leer, dumm nur, dass die Moscheen dafür voll sind! „Die große Koalition der Ahnungslosen, der Ängstlichen und der Verharmloser hat den geistigen Streit um den Islam so lange verhindert, bis er uns nun mit einer Wucht einholt, die gerade diese Leute vermeiden wollten, an der sie nun aber schuld sind… Wir umschreiben unseren jämmerlichen Zustand mit dem schillernden Begriff Toleranz. Dabei ist diese Art von Toleranz oft nichts anderes als ein manipuliertes Tarnwort für eigene Standpunktlosigkeit… Möglich ist bei uns ein Ausverkauf der eigenen Kultur, für den es weltweit kein Beispiel gibt.“

Das Haus Europa

Europa wurde inzwischen auf die ersten zwei Silben „Euro“ reduziert, dabei ist es eine Idee, eine Wertegemeinschaft, eine kulturelle Einheit. Es hat als einigendes Band seine christliche Prägung. „Das Haus Europa muss auf einem soliden Fundament errichtet werden, sonst ist es – um mit der Bibel zu sprechen – auf Sand gebaut. Es ist absurd, Gott und das Christentum mit keiner Silbe zu erwähnen.“

Heute, 10 Jahre später

10 Jahre später sind Peter Hahnes Befürchtungen Realität geworden. Die Politik der großen Koalition und der europäischen Union steht unter dem Motto: Schluss mit lustig! Die deutsche Gesellschaft allerdings präsentiert sich auch heute noch mehrheitlich als Spaß-, Stimmungs- und Zuschauergesellschaft.

„Deshalb: Weg mit der Wohlfühl- und Kuschelkultur, in der nur das getan wird, was Spaß macht und Lust bringt… hin zu einer Gesellschaft, die sich ihrer Werte besinnt, die noch rechtzeitig innehält und den Ausverkauf der letzten Tabus und den Verfall der Normen als Verlust ihrer Identität erkennt.“

 

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