Jens Spahn will Thema Organspende auf dem Lehrplan

Wir Bürger wollen Zulassung für Phagentherapie

Was Organe sind, wissen wir, was Phagen sind, wissen wir nicht. Ja, über Organspende sollte gesprochen werden und ja, die Staatsmedien könnten da endlich mal eine sinnvolle Werbung betreiben und Menschen ins Zentrum rücken, die mit einem gespendeten Organ leben. Über ihre Ängste, Sorgen, Schmerzen und über ihr Erleben vor, bei und nach der Transplantation zu erfahren, würde ein größeres Wissen und eine angemessene Emotionalität bei den Menschen erzeugen als die gesamte Propaganda des Herrn Spahn.
Was Gesundheitsminister Spahn allerdings in Sachen Organspende nun auf dem Plan hat, kann nur Kopfschütteln erzeugen. Er fordert im Zuge seiner Werbekampagne für mehr Organspenden, das Thema im Unterricht zu behandeln und in die Lehrpläne aufzunehmen.

Nein, in die Schulen gehört diese Propaganda, die Spahn Aufklärung nennt, nicht. Seit langem plädiere ich für ein Fach Gesundheit/Ernährung, das nicht nur den Schülern, sondern auch deren Eltern die Augen öffnet über Zuckerkonsum, Fastfood, gentechnisch veränderte Lebensmitteln, gesunde und ungesunde Fette usw. usw. Das hält die Nation nicht für wichtig. Stattdessen soll die digitale Schule das Fach Wirtschaft einführen und fächerübergreifend genderspezifisch unterrichten, um bei jedem eine frühestmögliche spezifische sexuelle Identität zu wecken.

Spiegel behauptet: In Deutschland sterben pro Tag drei Menschen, weil für sie kein lebensrettendes Spenderorgan gefunden wurde. Das wären rund 1000 Menschen im Jahr – wenn es so ist, dann sind es jedes Jahr 1000 zu viel.
Dennoch frage ich seit Jahren, warum weder Spahns Vorgänger Gröhe noch Spahn selbst, der sich ja nach diesem Job riss, ein Interesse daran zeigten, sich um die 15.000 Toten zu kümmern, die jedes Jahr durch multiresistente Keime in deutschen Krankenhäusern dahingerafft werden. „Deutschland bekommt Krankenhauskeime nicht in den Griff“ heißt es am 6. 12. 2018 auf RTL.de.
Das bestätigt die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene DGKH, jedoch mit viel höheren Zahlen. Sie sagt: „In Deutschland ziehen sich jährlich rund 500.000 Menschen eine Klinik-Infektion zu und es sterben mit 40.000 doppelt so viele Menschen an Krankenhausinfektionen im Jahr wie allgemein bekannt. …Laut einer Charité-Berechnung könnte sich deren Zahl weltweit bis 2050 auf zehn Millionen jährlich erhöhen.
Reiner Felsberg, Sprecher des Ärzte-Verbandes Marburger Bund, sagt: „Die besten Hygienebestimmungen nützen nichts bei Personalmangel in den Kliniken, wenn das Personal die vorgeschriebenen 30 Sekunden Hände-Desinfektion nicht einhalten kann.“

Statt sich um diese Toten zu kümmern, die überflüssigerweise an Keimen in Deutschland versterben, prognostizierte Spahn am Weltkrebstag (1. Februar 2019), dass in zehn bis 20 Jahren der Krebs besiegt sei und twitterte gleichzeitig Präventionsmaßnahmen zur Vermeidung der Erkrankung. Eine verrückte bis unverschämte These für alle Betroffenen. 2016 erlagen 230.725 Menschen in Deutschland einem Krebsleiden – mehr als ein Viertel aller Todesfälle des Jahres. (Statista)

Wer bösartig denkt, könnte das Nichtstun Spahns in diesem Punkt als natürliche Bevölkerungsreduktion ansehen, die ansonsten nur den Verschwörungstheoretikern vorbehalten bleibt. Ernsthaft gefragt: Warum wird das größte aller Probleme, das Fehlen von Antibiotika gegen multiresistente Keime, ihre Verbreitung, die Gefährdung von Menschen in Krankenhäusern und deren Tod nicht als zentrales Thema der Gesundheitspolitik bearbeitet, diskutiert und ins Volk getragen? Es reicht wohl, dass Menschen bei Krankenhausaufenthalten gefährdet sind und sogar sterben können. Es muss nicht schon vorher darüber ausgiebig informiert werden. Stattdessen lenkt man lieber die Aufmerksamkeit auf Masern, auf die Organspende und auf 13.000 geplante zusätzliche Pflegekräfte. Immerhin wird über gesundheitspolitische Belange wieder gesprochen – die Schlaftablettenzeit unter Gröhe ist vorbei. Das darf auch bemerkt werden. Wo aber bleibt das Großprojekt „Rettung vor multiresistenten Keimen“? Der eigentliche Skandal liegt in Spahns Schonhaltung gegenüber der Pharmaindustrie, die noch Zeit braucht, um das schon vorhandene und unter Insidern bekannte Heilmittel umfassend und finanzintensiv zu vermarkten.

Phagentherapie heißt das Zauberwort, das schon vereinzelten Menschen das Leben gerettet hat. In Deutschland allerdings sind Phagen als Standardtherapie nicht zugelassen. Hier heißt es Operation, Amputation oder Tod. Wer sich behandeln lassen will, muss die Phagen beibringen und seine Lebensrettung selber bezahlen (ein Therapieversuch dauert sechs bis acht Wochen und kostet etwa 650 bis 1400 Euro).  Und das, obwohl Phagen als Bakterienkiller schon seit 100 Jahren bekannt sind und die Pharmaindustrie damit genug Zeit hatte, aus ihnen  entsprechende Heilmittel gegen multiresistente Keime zu entwickeln. Bis heute sterben in deutschen Krankenhäusern weiter Tausende von Menschen, während Billionen von Phagen überall auf Forschung und Einsatz warten. Was aber regeln EU und Spahn? Erst einmal nichts! Das Sterben in deutschen Krankenhäusern geht weiter. Ein Gesundheitsskandal ohnegleichen, den Gröhe ausgesessen hat und den er an Spahn vererbte, der nun mit seinem Aktivismus auf kleinen Feldern spielt, um entweder vom großen abzulenken oder Vorgaben und Anweisungen von außen zu folgen.

„An klaren Tagen kann man vom Krankenhausdach aus die Gesundheit erblicken.“ – Gerhard Kocher, „Vorsicht, Medizin!“

Weitere Infos zum Thema Phagentherapie

One Comment on “Jens Spahn will Thema Organspende auf dem Lehrplan”

  1. Das Problem mit den Krankenhauskeimen ist schwerwiegend. Das die Phagentherapie das Problem löst, war mir neu. Danke für diese Info. Effektive Krebsmittel werden durch die Pharmaindustrie und deren Lobbyisten verhindert und bekämpft, weil mit ihnen nichts verdient werden kann. Beispiel Aprikosenkerne oder Methadon.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert