Die Fronten
Ein Gastbeitrag von Kurt Rohmert
Als rationaler Mensch kann man nur verzweifeln. Gemeint ist die hitzige, gesellschaftliche Debatte über den Klimawandel im vorigen Jahr. Sicher, es war das bestimmende Thema. Aber war es eine Debatte? In den Medien beherrschte der Klimanotstand die Schlagzeilen, der politische Alarmzustand (einer Seite) verhinderte jegliche Kritik (der anderen). Worum gehts? Von wem rede ich? Hier die beteiligten „Fronten“ und ihre Standpunkte.
Die Diskussion
Unsere Medien sind (eigentlich) in der modernen Gesellschaft Organisationen, die den Bürger über alles informieren sollen. Das können Zeitungen sein, aber auch der Hörfunk und das Fernsehen wie auch die digitalen Neuen Medien (Internet). In demokratischen Ländern sollen die Medien zur Meinungsbildung beitragen, nicht beeinflussen, wie im propagierten „Haltungs“-Journalismus.
Warum diese Einführung? Weil es wirklich wichtig ist, wie unsere Medien über ein Thema berichten. Schließlich erwarten wir „Qualitätsjournalismus“. Als informativen Einstieg in das Thema „ Diskussion um die anthropogene Klimaänderung“ empfehle ich einen Beitrag auf der Seite des Umweltbundesamtes.
Hier werden treffend Unsicherheiten und Wahrscheinlichkeiten zum Stand des Wissens genannt. Auch über die Diskussion außerhalb der Wissenschaft mit Umweltaktivisten und Skeptikern wird ausgiebig gesprochen. Allerdings fällt auf, dass wissenschaftliche Ergebnisse (vom Weltklimarat) immer wieder das Attribut „wahrscheinlich“ erhalten und man bei der Schilderung der Aktivisten gegenüber Skeptikern sehr einseitig wird. Die Frage der Wertsetzung beider Gruppen wird u.a. so beschrieben: „ Aktivisten … messen der Umwelt und zukünftigen Entwicklung große Bedeutung bei, … sind bereit, für eine bessere Zukunft Einschränkungen in Kauf zu nehmen. Entwarner möchten dagegen keine Bequemlichkeiten aufgeben. Sie sehen die Zukunft weniger wichtig an. Sie verdrängen Probleme.“ Man wirft ihnen sogar Fälschung von Darstellungen vor, nennt aber keine Beispiele.
Wer sind die Experten ?
Tendenzen in der Entwicklung des Weltklimas untersuchen sogenannte Klimaforscher. Was sind „ Klimaforscher“, also Wissenschaftler des Fachgebietes Klimatologie ? Zunächst eine Antwort von planet wissen: „ Alles Leben auf der Erde ist vom Klima abhängig, daher umfasst die Klimaforschung unterschiedliche Disziplinen: So erforschen unter anderem Meteorologen, Geologen, Ozeanographen und Vulkanologen, Chemiker und Physiker, Statistiker und Mathematiker die Gesetzmäßigkeiten, die unser Klima bestimmen und beeinflussen.“
Die Klimawissenschaft ist ein noch vergleichsweise junges Fach, das sich aus verschiedensten Disziplinen zusammensetzt (s.o.) Im Grunde kann man mit jedem naturwissenschaftlichen Studium Klimaforscher werden. Doch es gibt in Deutschland ein paar Hochschuladressen, wo der Klimawandel im Zentrum steht. Beispiele sind u.a. die Uni Augsburg, die Uni Hamburg sowie in Kiel. Bei der Klimaforschung handelt es sich also um ein Gebiet, welches interdisziplinär betrieben wird.
Wissenschaft und Konsens
Neben den Klimaforschern existieren viele Wissenschaftler, die aus unterschiedlichen Fachrichtungen kommen und über umfangreiche Erfahrungen verfügen. Auch sie haben das Wissen und die Fakten, aber sie werden teilweise von den Autoritäten der Klimaforschung, sowie auch in der Presse und der Politik, nicht ernst genommen. Nach wie vor gilt, in der Wissenschaft ist in Jahrzehnten ein Konsens entstanden und deshalb kann der Forschungsstand nicht angezweifelt werden. Man macht sich sogar lächerlich über Einwände oder kritische Aussagen. Diese Kritiker entgegnen „ Wenn es Wissenschaft ist, gibt es keinen Konsens. Wenn es Konsens ist, ist es keine Wissenschaft.“
So steht in wikipedia „ Die Leugnung der menschengemachten globalen Erwärmung … ist das Ablehnen, Nicht-wahrhaben-Wollen, Bestreiten oder Bekämpfen des wissenschaftlichen Konsenses der Klimaforschung zur gegenwärtig stattfindenden globalen Erwärmung.“ Leider ist bis heute der angebliche Konsens nicht erbracht worden, außer den genannten Zahlen (z.B. 97%), die aber nie bewiesen wurden. Wer diese Forscher sind ist und bleibt unklar, aber man findet schnell renommierte Wissenschaftler (Klimawissenschaftler Richard Lindzen, die Physik-Nobelpreisträger Ivar Giaever und Robert Laughlin und die weltberühmten Physiker Freeman Dyson, Frederick Seitz, Robert Jastrow und William Nierenberg), die vom so dargestellten anthropogenen Klimawandel abweichen.
Die welt schreibt „ Dass in den Naturwissenschaften nicht mehrheitlich abgestimmt wird, müsste doch bekannt sein. Skepsis muss auch im allgemein Akzeptierten die Möglichkeit zum Dissens offenhalten, um zu besseren Erkenntnissen zu gelangen. “
In Titulierungen wie: Schwindel, irre Theorien, Leugner widerlegt, vernichtende Argumente gegen …, Klimaleugner psychisch krank, Zweifel streuen, lügen was das Zeug hält, selbsternannte Experten usw. steckt m.E. sehr viel Bösartiges, durch diese Titulierung sollen Menschen, die zu einer anderen Auffassung neigen, diffamiert werden. Ich habe mich deshalb entschieden, im weiteren nur von Alarmisten und Kritikern zu sprechen.
„Kritiker und Alarmisten“
Man muss schon lange suchen, um Aussagen der Kritiker zu erhalten. Ich zitiere hier stellvertretend für alle den sog. „Leugner“ Prof. Lüdecke (Physiker, ehem. Hochschule des Saarlandes) von EIKE: „ Der heutige Stand der wissenschaftlichen Fachliteratur gibt keine Veranlassung, eine gefährliche globale Erwärmung durch zunehmendes CO2 zu befürchten. Der Nachweis einer anthropogenen globalen Erwärmung steht bis heute aus. Diese Behauptung einer durch anthropogenes CO2 bewirkten Erwärmung stützt sich auf bloße Modellrechnungen, die auf fraglichen Annahmen beruhen und deren Richtigkeit bisher nicht bestätigt werden konnte. Die globale Mitteltemperatur der letzten 2000 Jahre kann mit natürlichen Klimazyklen erklärt werden.“ Weiter: „ Die Modelle basieren nicht auf empirischen Daten, sondern auf umstrittenen hypothetischen Annahmen und berücksichtigen natürliche Klimafaktoren nicht oder nicht ausreichend. Die hohen Temperatursteigerungen der IPCC-Klimamodelle beruhen primär nicht auf der direkten Wirkung des CO2, sondern auf hypothetisch angenommenen, mit keinen empirischen Daten belegten positiven Rückkoppelungen.“
Der herausragende „Gegner“ der sog. Klimaleugner ist in Deutschland Prof. Rahmstorf (PIK). Die Einteilung der Leugner in verschiedene Kategorien stammt von ihm (laut wikipedia). Er sowie der ehem. Leiter dieses Instituts und IPCC Leitautor Prof. Schellnhuber gehören zum Club of Rome (die größte Denkfabrik der Neuen Weltordnung). Das PIK gilt übrigens als Berater der Bundesregierung. Von Prof. Schellnhuber stammt die Einschätzung im Vorfeld der Pariser Klimakonferenz: Er prophezeite den Tod aller Menschen, denn die Erde werde sich um … 6 bis 8 bis 10°C aufheizen.
Die Panik des Club of Rome
Schon in den 70ern wagte sich der Wissenschaftler Dennis Meadows mit simplen Computer Modellen an die Warnung vor einem Kollaps der Welt. An den ersten Angstszenarien war auch der Forscher Jorgen Randers (aus Norwegen) beteiligt. So kommt die FAZ zu der Erkenntnis: „ Wenn aber ein zentraler Baustein der Club-Prognose so schief liegt, wie treffend ist dann das Gesamtbild? Das Weltklima ist ein extrem komplexes System mit vielfältigen Wechselwirkungen. Seriöse Forscher geben zu, dass sie es erst in Ansätzen verstehen. Alle Prognosen unterliegen gewaltiger Unsicherheit. Der Club of Rome glänzt mit einer besonders schlimmen, pseudo-genauen Prognose zu Temperatur und Meeresspiegel . Ist das nicht eine groteske Anmaßung von Wissen?“
Viele Jahre nach dem ersten Buch „Die Grenzen des Wachstums“ (1972) erregt ein weiterer Bericht großes Aufsehen. Auch diesmal vorgestellt vom Zukunftsforscher Jorgen Randers. Die Prognosen für das Jahr 2052 sind wieder apokalyptisch. Völlig anders dagegen der Klimaforscher Hans von Storch (Uni Hamburg), Mitglied beim Klima Konsortium. Er kritisiert vehement den Klima-Alarmismus und die stetigen Übertreibungen. Ähnliches hört man auch vom Wetter-Experten Jörg Kachelmann, der den Professoren Rahmstorf und Quaschning Fehleinschätzungen attestiert.
Das Klima Konsortium repräsentiert die wesentlichen Akteure der deutschen Klimaforschung. Sie stehen im Dialog mit allen wichtigen Entscheidern, auch der Bundesregierung. Der Leiter Prof. Latif ist Mitglied des Club of Rome, ebenfalls die Wirtschaftswissenschaftlerin Claudia Kempfert (auch Gutachterin IPCC), Gerd Müller (Entwicklungs-Minister), Frithjof Finkbeiner (Erfinder von FfF), Maja Göpel (Generalsekretärin WBGU, Berater der Bundesregierung) und Prof. Schellnhuber (ehem. Chef des PIK).
Der Weltklimarat IPCC
Der Bericht der norwegischen Politikerin Brundtland (Thema : Dilemma der fossilen Energien und die globale Bedrohung durch den Klimawandel) war der Auslöser für die Gründung des Weltklimarats IPCC (1988). Dieser Ausschuss wurde vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) als zwischenstaatliche Institution ins Leben gerufen, um für politische Entscheidungsträger den Stand der wissenschaftlichen Forschung zum Klimawandel zusammenzufassen mit dem Ziel, Grundlagen für wissenschaftsbasierte Entscheidungen zu bieten, ohne dabei Handlungsempfehlungen zu geben (wikipadia).
Als staatlicher und wissenschaftlicher Ausschuss zugleich ist der IPCC eine Art Zwitter. In den Gremien sitzen ausschließlich Fachexperten, doch es sind die Regierungen, die die Berichte abnehmen. Diese Sachstandsberichte (seit 1990) stammen von ausgesuchten Leitautoren, sollen „ international koordinierte wissenschaftliche Bewertungen zu Ausmaß, zeitlicher Dimension und möglichen ökologischen und sozio-ökonomischen Auswirkungen des Klimawandels sowie zu realistischen Reaktionsstrategien“ liefern. Diese Studien sagen vorrangig, a) Menschliche Aktivitäten der Temperaturerhöhung sind unstrittig und b) Eine Reduzierung der Treibhausgase ist nötig.
Die Aktivisten
Sie blockieren Straßen, legen U-Bahnen sowie öffentliche Plätze lahm. Die Klimaaktivisten von Extinction Rebellion gehören wie Fridays for Future zur neuen Klimabewegung. Und der Plan ist: auffallen, stören, für Kontroverse sorgen – und zwar solange, bis sich etwas ändert! Im Kosmos von greenpeace und mit der Unterstützung des Geldadels sind sie entstanden und gefördert. Es heißt immer, sie verfolgen Klimapolitik. Es mehren sich aber die Zweifel, ob hinter der Ikone Greta Thunberg tatsächlich Aufklärungsarbeit und Klimaschutz erreicht werden soll. So wird hinter der Fassade des zivilen Ungehorsams auch die Grenze zur Legalität deutlich überschritten. Forderungen wie „System Change“ deuten auf eine Verbindung zum Club of Rome hin.
Wegen der schieren Menge kann ich ausländische Experten nicht berücksichtigen. Daher beschränke ich mich auf deutsche Wissenschaftler und unsere bekannten Medien, ich verzichte auch auf die vielen Laien, die sich vehement zu Wort melden.
Im nächsten Kapitel geht es um das Thema Wetter, Klima, Sonne, Atmosphäre ….
WBGU = Wiss. Beirat Globale Umweltveränderungen
PIK = Potsdam Institut für Klimaforschung
EIKE = Europäisches Institut für Klima und Energie
Klima Konsortium = Mitglieder sind u.a. das Alfred-Wegener-Institut, Deutsches Zentrum Luft-und Raumfahrt, Deutscher Wetterdienst, Uni Bremen und Kiel, Forschungszentrum Jülich, Max-Planck-Institut, Potsdam-Institut, Umweltbundesamt und andere.