Mein persönliches Gefühl ist tiefes Mitgefühl mit den Betroffenen, den Familien der Toten und den Verletzten. Gleichzeitig kann ich aber auch Wut und Ärger nicht verbergen, die mich nach den Verantwortlichen fragen lassen. Wer Leser meiner Beiträge ist, kennt meine Antwort darauf, die ich hier aus pietätsgründen gegenüber den Opfern nur emotionsgedämpft formuliere.
Fassungslosigkeit bei Politik und Gesellschaft
Warum eigentlich? Wir alle haben gewusst, dass sich Deutschland schon längst im Fokus terroristischer Anschläge befindet.
Und diese Bezeichnung „terroristisch“ wurde auch direkt von den kondolierenden ausländischen Staatschefs in den Mund genommen, als es unser Innenminister de Maizière noch vermied. Die Frage eines Journalisten an ihn, ob durch dieses schreckliche Ereignis ein Überdenken der bisherigen Flüchtlingspolitik stattfinden wird, wurde nicht beantwortet. Es sei nicht der Tag, um über politische Konsequenzen zu reden. Muss man auch nicht. Schließlich hat man mit der Aufklärung der Tat genug zu tun. Erst recht, nachdem trotz Verfolgung des LKW-Fahrers der womöglich Falsche festgenommen wurde und zu befürchten ist, dass die Fahndung danach unterbrochen wurde.
Merkel äußerte in ihrer Rede, dass sie hofft, dass dieser Anschlag nicht von einem Menschen begangen wurde, der Schutz und Asyl bei uns suchte. Diese Bemerkung ist nur dumm. Natürlich weiß sie, dass es sich bei solchen Terroristen nicht um Schutz- und Asylsuchende handelt. Diese Menschen gehorchen dem IS und man kann bei dieser Flüchtlingspolitik nicht ausschließen, dass sie sich im Rahmen der Einladungs- und Willkommenswochen seit 2015 unter die Hilfesuchenden gemischt haben.
So verständnislos wie Angela Merkel vor nicht allzu langer Zeit bemerkte, dass es nicht ihr Land ist, wenn es nicht erlaubt sei, ein freundliches Gesicht zu zeigen … so ungehalten rufe ich jetzt aus: Das ist nicht mehr mein Deutschland, das mit einladenden Worten in alle Richtungen versäumte, kontrollierend die Spreu vom Weizen zu trennen.
Bundespräsident Gauck wünscht sich, dass die Hass-Tat des Terroristen nicht auch von Seiten der Bevölkerung mit Hass beantwortet wird. Das wünsche auch ich mir und frage mich dann aber auch, wie ein solcher Satz bei den Familien der Getöteten und Verletzten ankommt.