Die „gleichgeschlechtliche Ehe“ zwischen Merkel und CDU?
Wie in der Werbung stellt sich auch bei der CDU schon länger die Frage, ob das, was draufsteht, auch tatsächlich drin ist. Die Kanzlerin selber gab nun die endgültige Antwort darauf, die von vielen schon erwartet und befürchtet wurde. Es ging um die Ehe für alle, also um eine Ehe auch für gleichgeschlechtliche Partner. Da hatte die SPD endlich einmal das Rennen gewonnen, für das gar nicht angepfliffen worden war. Prompt reagierte die Zeitschrift „Brigitte“ auf das Thema und fragte Merkel in einem aktuellen Interview vom 27. 6. nach ihrer Meinung. Und siehe da: Nachdem es aus ihrem Munde noch 2013 bei einer Bürgerbefragung so klang wie die erwartete Meinung einer Christdemokratin, ist sie jetzt offen für eine Ehe für alle. Sie selbst leite „seit vielen Jahren die Überzeugung, dass in gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften die gleichen Werte wie in der Ehe von Mann und Frau gelebt werden: Liebe, Fürsorge und Verantwortung füreinander und für ihre Kinder“.
Hat jemand etwas anderes erwartet? Ihrem Slogan aus dem Mund von Adenauer „was interessiert mich mein Geschwätz von gestern“ bleibt sie bis in alle Ewigkeit treu. Und ruck zuck ist sie mit dem Thema durch, indem sie den Fraktionszwang auflöst und damit den Schwarzen Peter weiterreicht. So wird also jetzt im Schweinsgallop der Bundestag über die Ehe für alle abstimmen, was meines Erachtens nach einer Volksabstimmung bedarf.
Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, erklärte in der „Passauer Neuen Presse“: „Die Väter und Mütter unserer Verfassung haben mit der Ehe eine lebenslange Verantwortungsgemeinschaft gemeint, die auf Geburt und Erziehung von Kindern ausgerichtet ist.“
„Institution Ehe“ degradiert zum Wahlkampfthema
Man fragt sich: Gibt es noch eine CDU, die aus tiefer Überzeugung Themen vertritt und sich dafür einsetzt, weil sie etwas für richtig hält? Oder gibt es nur noch eine CDU, die nach Umfragen und den nächsten Wahlen schielt, um danach ihr Verhalten und auch ihre Entscheidungen auszurichten? Was ist das für eine verkommene Demokratie! Und mit welcher Überheblichkeit trägt diese Partei noch die beiden Attribute „christlich“ und „demokratisch“? Wäre nicht längst eine Namensänderung fällig?
In „himmlischer“ Absprache mit Ephraim Kishon schlage ich die Buchstabenfolge MUDU vor = Merkels Union der Unberechenbaren. Der von Merkels Generalsekretär Peter Tauber präsentierte Werbe-Wahlspruch für die Bundestagswahl 2017 lautet fedidwgugl, soll heißen: Für ein Deutschland, in dem wir gut und gerne leben … heißt aber ab der Umbenennung der Partei in MUDU: fedadwgugl = Für ein Dilemma, auf das wir ganz und gar nicht lauern!