Für den Schutz von Mensch und Tier
Glyphosat ist ein Pestizid, das beim Menschen erwiesenermaßen gesundheitliche Schäden hervorruft. Auch besteht der Verdacht, dass die Rinder-Erkrankung „chronischer Botulismus“ mit dem Pestizid in Zusammenhang steht.Nach einigem Hin und Her tagt ab heute die EU-Kommission und es wird die Entscheidung darüber fallen, ob das Glyphosat weiter auf unseren Äckern, auf unseren Tellern und in unseren Körpern landen soll oder nicht.
Passend in die Endspurt-Diskussion warfen Welternährungsorganisation (FAO) und Weltgesundheitsorganisation (WHO) gestern die Beruhigungspille per Nachricht ins Volk, Glyphosat sei nicht krebserregend, wenn es über die Nahrung aufgenommen wird. Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung in Berlin verharmlost die Gefahr von Glyphosat bis heute, obwohl in ausgewerteten Tierstudien signifikante Steigerungen verschiedener Tumorarten auftraten. Die Arbeit dieses Gremiums steht schon seit Jahren in der Kritik. Einzelne Mitglieder haben intensive Beziehungen zur Industrie. Wohl ein Grund, warum die Kommission unter dem Druck der Industrie eingeknickt ist und die EU-Kommission das Pestizid erneut zulassen will. Laut Phoenix vom 19. 2. 2016 wurden Mitarbeiter von Firmen in die Kommission geschleust, die sogar dort als Mitarbeiter der Kommission geführt werden. Zum Beispiel der Ko-Vorsitzende Alan Boobis. Er ist Vizepräsident des International Life Sciences Institute Europe – einer mehrheitlich von Monsanto und Co. finanzierten Einrichtung.
Während in Frankreich inzwischen Pflanzenschutzmittelgeschädigte (Krebserkrankte und an Parkinson Erkrankte) einen Verein gegründet haben und Parkinson als Berufskrankheit der Landwirtschaft schon anerkannt ist, wird eine gesundheitliche Gefährdung durch Glyphosat in Deutschland von den Pflanzenschutzmittelherstellern bis heute geleugnet.
Die letzte Entscheidung fällt jetzt in Brüssel. Der Stand der Dinge in Deutschland: Während die SPD wohl gegen eine Verlängerung für die Ausbringung von Glyphosat auf deutschen/europäischen Böden stimmen will, steht Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) auch weiter in den Reihen der Verharmloser von Glyphosat. Deutschland galt bisher als Beschleuniger für eine weitere Zulassung des Pflanzenschutzmittels Glyphosat und mit mehr als mit einer Enthaltung bei der Abstimmung kann nicht gerechnet werden.
So wird auch in diesem Fall mal wieder deutlich, dass Lobbyisten im Vergleich zu manchem Politiker ihren Job nicht verfehlt haben.