Deutschland gegen Ungarn

Der nationale Gedanke lebt

Heute findet im Schalke-Stadion in Gelsenkirchen das Test- und Freundschaftsspiel Deutschland gegen Ungarn statt.imageDie ungarische Nationalmannschaft mit dem deutschen Trainer Bernd Storck hat seit 44 Jahren erstmals wieder eine EM-Endrunde erreicht und so werden sicher beide Mannschaften heute ihr Bestes geben, um am 12. 6. in die Europameisterschaft zu starten.
Fußballspiele sind nationale Sportereignisse, die auch zu Europa- und Weltmeisterschaften ihren nationalen Charakter nicht ablegen. Und wieviel Menschen der Fußball aktiviert und in die Stadien treibt, beweist, dass das nationale Gefühl, wenn auch politisch seitens Europa nicht gewünscht, lebt.

Und dieser Nationalgedanke muss auch politisch erlaubt sein! In vielen europäischen Ländern ist er vorhanden und eine Selbstverständlichkeit, wird allerdings gerade von deutschen Politikern als „rechtes Gedankengut“ kritisiert und abgewertet. Verständlich, schließlich ist Deutschland das Land, das nach seiner schrecklichen Geschichte im letzten Jahrhundert zu keiner Identität mehr gefunden hat.
Ungarn allerdings besitzt eine solche und es besitzt sogar einen Präsidenten, der zum ungarischen Nationalfeiertag am 15. 3. 2016 eine beachtenswerte Rede zu diesem Thema hielt, die in Deutschland/Europa keine besondere Beachtung fand.

Vorwort und Übersetzung: Professor Adorján F. Kovács

Wie jedes Jahr, so hielt der ungarische Ministerpräsident auch diesmal vor dem Nationalmuseum in Budapest eine Rede in Erinnerung an den Beginn der ungarischen Revolution 1848. Tenor ist immer die innere und äußere Freiheit Ungarns, wie es zum Tag passt.

Mittelteil der Rede Orbans:image

„Das Schicksal der Ungarn ist so mit dem der europäischen Nationen verflochten, ist so in die gemeinsame Union hineingewachsen, dass heute kein einziges Volk – einschließlich des ungarischen – frei sein kann, wenn Europa nicht frei ist. Und Europa ist heute so zerbrechlich, schwach und krank wie eine Blume, die von einem versteckten Wurm zerfressen wird. Heute, 160 Jahre nach den großen Freiheitskämpfen der Völker, ist Europa – unser gemeinsames Haus – nicht frei.

Verehrte Feiernde,

Europa ist nicht frei, weil die Freiheit mit dem Aussprechen der Wahrheit beginnt. In Europa ist es heute verboten, die Wahrheit zu sagen. Ein Maulkorb ist ein Maulkorb – auch wenn er aus Seide hergestellt wird. Es ist verboten zu sagen, dass nicht Flüchtlinge ankommen, sondern dass Europa von einer Völkerwanderung bedroht ist. Es ist verboten zu sagen, dass zig Millionen bereit stehen, in unsere Richtung aufzubrechen. Es ist verboten zu sagen, dass die Einwanderung Kriminalität und Terrorismus in unsere Länder bringt. Es ist verboten zu sagen, dass die Massen von Menschen aus anderen Kulturen eine Bedrohung für unsere Lebensweise, unsere Kultur, unsere Sitten und unsere christlichen Traditionen darstellen. Es ist verboten zu sagen, das diejenigen, die früher hierher kamen, statt sich zu integrieren schon eine eigene Welt gebaut haben, mit ihren eigenen Gesetzen und Idealen, die die tausend Jahre alte Struktur Europas auseinander zwingt. Es ist verboten zu sagen, dass dies nicht zufällig ist und nicht eine Kette von unbeabsichtigten Folgen, sondern eine geplante, orchestrierte Aktion, eine auf uns gerichtete Menschenmasse. Es ist verboten zu sagen, dass in Brüssel heute daran gearbeitet wird, die Fremden so schnell wie möglich hierher zu transportieren und unter uns anzusiedeln. Es ist verboten zu sagen, dass es der Zweck der Ansiedlung ist, die religiöse und kulturelle Landkarte Europas neu zu zeichnen und seine ethnischen Grundlagen neu zu konfigurieren, um die Nationalstaaten zu beseitigen, die das letzte Hindernis für die Internationale sind. Es ist verboten zu sagen, dass Brüssel verstohlen immer neue und neue Scheiben unserer nationalen Souveränität verschlingt, und dass heute in Brüssel viele an einem Plan für die Vereinigten Staaten von Europa arbeiten, wofür niemand jemals ihnen eine Ermächtigung erteilt hat.

Sehr geehrte Damen und Herren,

die heutigen Feinde der Freiheit sind aus anderem Holz geschnitzt als die königlichen und kaiserlichen Herrscher oder die Herren des Sowjetsystems; sie verwenden andere Mittel, um uns zur Unterwerfung zu zwingen. Heute kerkern sie uns nicht ein, sie transportieren uns nicht in Lager und sie besetzen nicht mit Tanks die Länder, die der Freiheit treu sind. Heute ist das Trommelfeuer der Weltpresse, sind Denunziationen, Drohungen und Erpressung genug –oder besser gesagt: sie waren es bisher. Die Völker Europas erwachen langsam, ordnen ihre Reihen und gewinnen Boden zurück. Die Balken des auf die Unterdrückung der Wahrheit gebauten Europas knarren und knacken. Die Völker Europas haben jetzt vielleicht verstanden, dass ihre Zukunft auf dem Spiel steht: nicht nur ihr Wohlstand, ihr Komfort und ihre Arbeitsplätze, sondern ihre Sicherheit und die friedliche Ordnung ihres Lebens sind schon in Gefahr. Die im Wohlstand schlummernden Völker Europas haben endlich verstanden, dass die Prinzipien des Lebens, auf die wir Europa gebaut haben, in Lebensgefahr sind. Europa ist das Zusammenleben von christlichen, freien und unabhängigen Nationen; es ist die Gleichberechtigung von Mann und Frau, fairer Wettbewerb und Solidarität, Stolz und Demut, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit.
 
Diese Gefahr bedroht uns jetzt nicht, wie es Kriege und die Schläge der Naturkatastrophen tun, die uns den Boden unter den Füßen wegreißen von einem Augenblick auf den andern. Die Völkerwanderung ist ein langsames Wasser, das mit stetigem Strom die Ufer wegspült. Es erscheint in der Gestalt der humanitären Sache, aber seine wahre Natur ist die Besetzung von Territorium; und deren Gewinn an Territorium ist unser Verlust von Territorium. Haufen unverbesserlicher Kämpfer für die Menschenrechte fühlen einen unstillbaren Drang, uns zu belehren und anzuklagen. Es wird behauptet, dass wir fremdenfeindlich und feindselig seien, aber die Wahrheit ist, dass die Geschichte unserer Nation auch die einer der Aufnahme und der Verflechtung der Kulturen ist. Diejenigen, die hier als neue Familienmitglieder, als Verbündete oder als Vertriebene aus Angst um ihr Leben um Aufnahme baten, die haben wir eingelassen und sie haben ein neues Zuhause für sich gefunden. Aber diejenigen, die mit der Absicht kommen, unser Land zu verändern und unsere Nation nach ihrem eigenen Bild zu formen, diejenigen, die mit Gewalt und gegen unseren Willen gekommen sind, die sind immer auf Widerstand gestoßen.

Sehr geehrte Damen und Herren,

zuerst ist nur von ein paar hundert, tausend oder zweitausend Menschen die Rede, die angesiedelt werden sollen. Aber nicht ein einziger verantwortlicher europäischer Führer würde es wagen, unter Eid zu schwören, dass diese paar Tausend nicht schließlich auf Zehn- oder Hunderttausende anwachsen. Wenn wir diese Völkerwanderung stoppen wollen, müssen wir zunächst einmal Brüssel bremsen. Die größte Gefahr für die Zukunft Europas kommt nicht von denen, die hierher kommen wollen, sondern von den Brüsseler Fanatikern des Internationalismus. Wir dürfen nicht zulassen, dass sich Brüssel über die Gesetze stellt.“

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