Integration statt Abschiebung
So, nun ist es raus! Wolfgang Schäuble hat den Deutschen, die schon länger hier leben und den Gästen in Deutschland, die hier gut und gerne leben, gesagt, wo es in Zukunft langgeht.
Die Entscheidung seiner Bundeskanzlerin, am 4. September 2015 für Tausende von Flüchtlingen auf dem Bahnhof in Budapest die deutsche Grenze zu öffnen, war richtig, sagte Schäuble in einem Interview mit der WELT. „Aber was danach nicht gelang, ist, die kommunikativen Folgewirkungen zu begrenzen.“ Was sind denn kommunikative Folgewirkungen? Seine sowie der Kanzlerin Kommunikation werden hier schwerlich gemeint sein. Es muss sich um die Kommunikation in den europäischen Ländern sowie um diejenige unter den Bürgern handeln. Nein, Herr Schäuble. Wenn Sie das Wort „kommunikative“ aus dem Satz streichen, wird ein Schuh draus. Kommunikation war unerwünscht, zumindest, wenn sie in die kritische Richtung führte. Befürworten oder schweigen war die erwünschte und erlaubte Kommunikation der Stunde. Schließlich wollte man nicht als Rassist, fremdenfeindlich oder sogar Nazi bezeichnet werden und so presste man die Lippen aufeinander, was dazu führte, dass der Hals dick wurde und der emotionale Kessel unter Druck geriet. Dieser Druck brach sich dann bei Demonstrationen, bei Schreihälsen und Cholerikern Bahn und brachte die Regierungsparteien kräftig unter Druck. Zu Recht, wie ich finde, nachdem ich die Bankrotterklärung des Herrn Schäuble gelesen habe. „Wir sollten uns klar machen, wie schwer es ist, im Einzelfall abzuschieben. Deswegen sollten wir auch nicht allzu stark die Hoffnung schüren, dass wir die Großzahl dieser Menschen zurückführen können.“ Ins gleiche Horn gestoßen der damalige Merkel-Satz: „„Es liegt nicht in meiner Macht – und nicht in der Macht irgendeines Menschen in Deutschland – zu bestimmen, wie viele Menschen hierherkommen.“ Proste Mahlzeit, dachte ich schon damals und befürchtete den Zusammenbruch von Sicherheit und Ordnung, der ja auch stattfand und nur unter Einsatz tausender Helfer und Ehrenamtlicher abgemildert wurde. Ein toller Staat mit Führungskräften, die Ordnung übernehmen und Chaos hinterlassen!
„Ich möchte einfach die Koffer packen, nach Kanada oder Neuseeland fliegen und dort leben, weil mir Deutschland unendlich auf den Senkel geht“, liest man zum Thema Schäuble in einem Gastbeitrag auf der Seite von Vera Lengsfeld. Und weiter: „Bekomme ich dort kostenlose Unterkunft und Verpflegung für mich und meinen Familiennachzug? Kostenlose Dolmetscher und Rechtsanwälte? Kostenlose Gesundheitsheitskarte? Bekomme ich eine neue Identität, weil ich dummerweise meine Papiere verloren habe? Bekomme ich einen Sprachkurs und sucht mir mein engagierter Flüchtlingshelfer zum Einstieg einen Praktikumsplatz? Bekomme ich eine Mindestgrundsicherung im Alter, zahlt das kanadische oder neuseeländische Sozialamt meine Unterbringung im Pflegeheim, wenn ich alt bin? Gibt es dort auch einen Parlamentspräsidenten, der die einheimische Bevölkerung dazu aufruft, mir dauerhaften Aufenthalt zu gewähren und sich um mich und meine Angehörigen zu kümmern, bis ich abwinke? Kann ich meinen Sohn als minderjährigen Alleinreisenden schon mal vorschicken?“
So und ähnlich klingen 99 Prozent der 2646 Kommentare, die empörte Leser der WELT zum Schäuble-Interview gegeben haben. Mit einigen wenigen beende ich diesen Beitrag.
– Schäuble hat den Offenbarungseid der Regierung ausgesprochen.
– Im Prinzip hat Schäuble sogar recht. Ein Blick in die Integrationshistorie sagt alles. Wer erstmal da ist, wird und kann letztlich auch bleiben und zieht in der Folge mindestens 2 oder mehr Angehörige mit sich nach. Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht!
– Jetzt wird das Volk vor vollendete Tatsachen gestellt, man wird sich schon arrangieren, nach dem Motto „friss oder stirb“. Und der ganze Aufwand, das taegliche miteinander Umgehen bleibt am Volk haengen mit allen Facetten – wirklich toll, Danke. Mir faellt dazu nur eine Bezeichnung ein: Verrat am Volk.
– Wir wurden nicht gefragt, ob wir damit einverstanden sind, dass bereits seit vielen Jahren Anwerbe-Videos für Migranten ins Internet gestellt wurden. Wir wurden nicht gefragt, als die Kanzlerin in 2015 Deutschlands Grenzen geöffnet und mit Selfies für Asyl und leider auch für illegale Migration geworben hat. Wir wurden nicht gefragt, ob wir damit einverstanden sind, dass hunderttausende zum Teil gewalttätiger junger afrikanischer und arabischer Männer unser Land und unseren Sozialstaat fluten. Wir wurden nicht gefragt, sondern belogen und getäuscht – und das dauert bis heute an. Hier helfen nur noch Neuwahlen!
– Warum so umständlich, Herr Schäuble? Wir haben es nicht geschafft, wir schaffen es nicht. Wir könnten es schaffen, aber wir wollen nicht. Lieber zetern wir über den Zulauf der AfD.
– Diese Regierung kann keine Hoffnung mehr verbreiten, Herr Schäuble. Und Sie haben das mitgetragen und verteidigt. Für mich, als alte CDU Wählerin, waren Sie mit die größte Enttäuschung und der größte Speichellecker. Erst Griechenland, der Euro und dann die Migrationskrise. Wieso hat sich eigentlich niemand über Ihren Aufstieg aufgeregt? Zumal Sie den Linken schmunzelnd alles durchgehen lassen, die Anderen voller Hass anfunkeln. Die Bundestagsdebatten werden übertragen. Sie sind unfair und parteiisch.
– Schäuble lässt die Katze aus dem Sack: was im CDU-Wahlprogramm 2017 verschämt auf englisch angekündigt wurde, nämlich „Resettlement“ (=dauerhafte Ansiedlung) der Migranten, wird jetzt umgesetzt.
– Wer bitte hat diese Totengräber unseres Staates gewählt und legitimiert so zu handeln?
– Bis 18:00 sind es über 2300 Kommentare auf diesen Artikel. Schäuble hat hier die Bankrotterklärung der Demokratie eingeläutet. Ich mache mir Sorgen um unser Land. Deutschland wird abgeschafft und unsere Politik tut alles, um das zu beschleunigen.
– Wie oft muss ich mir das Märchen von diesen Machthabern noch anhören, dass die sogenannten Flüchtlinge urplötzlich am Budapester Bahnhof waren? Das hat Wochen gedauert, bis die da hin gewandert sind. Da kann mir niemand erzählen, dass die Karawane nicht frühzeitig aufgefallen ist und man nicht dagegen etwas hätte tun können.
– Ein Musterbeispiel für die Arroganz der Macht. Das Totalversagen von 2015 wird umgedreht und dem Wahlvolk wird vorgeworfen sich nicht richtig um die Migration zu kümmern. Einfach nur widerlich.
– Man kann es Drehen und Wenden wie man will, es bleibt nur die Schlussfolgerung, dass alles so gewollt ist, von Anfang an.
– Auch wenn es unmöglich ist die Flüchtlinge auszuweisen, können wir vielleicht damit beginnen die verantwortlichen Politiker auszuweisen?
– Also haben diejenigen Recht, die schon lange gewarnt haben: Sarrazin vorneweg mit „Deutschland schafft sich ab“ usw. Die Existenz der AFD ist nur Ausdruck einer Gegenbewegung im dt. Volke. Es wird also noch mächtig knallen, eines Tages.
– Ich platze vor Wut. Das hier ist ein Eingeständnis des totalen Versagens und des Scheiterns. Aber erst nachdem man es jahrelang komplett und immer wieder nachdrücklich abgestritten hat.
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Mit einer geballten Faust kann man keinen Händedruck wechseln.
(Indira Gandhi)