Die Wiederbelebungsvorsitzende nach Merkel
AKK kann Wahlen gewinnen, sagen die Medien und der Glaube daran versetzt bekanntlich Berge. Sie, die neue Vorsitzende der CDU, will sich mit der Rente beschäftigen, eine gute Wirtschaftskompetenz der CDU durch die Einbindung von Friedrich Merz anstreben und – das ist der Höhepunkt ihrer Aussage, die am 13. Februar die Tagesschau in den Wohnzimmern der Nation absetzte – Merkels Flüchtlingspolitik hinterfragen. Sie will Merkels Migrationspolitik von 2015 bis heute noch einmal auf den Prüfstand stellen und strebt darüber und über die Sicherheitspolitik eine Generaldebatte an. Damit entscheidet sie sich für ihre eigene zukünftige Erkennungsmelodie, also für ihre persönliche Merkel-Raute. Merkels kindliche Fingerspiele aus dem Reich des Visuellen führen bei AKK ins Reich der Akkustik. Zu neuen Ehren kommt bei ihr das Kinderlied:
„Ist ein Mann in’n Brunnen gefallen, hab‘ ihn hören plumpsen; wär‘ er nicht hineingefallen, wär‘ er nicht ertrunken.“
Merkels Flüchtlings-, Migrationspakt- und Sicherheitspolitik ist der „Mann“, der längst in den Brunnen gefallen ist. Merkel hat ihn regelrecht in den Brunnen geschubst. Um ihn nicht plumpsen zu hören, haben alle (Politiker wie Medien) das Lied angestimmt:
„Heile, heile Gänschen, ˋs ist bald wieder gut, die Katze hat ˋn Schwänzchen, ˋs ist bald wieder gut. Heile, heile Mausespeck, in hundert Jahrˋ ist alles weg.“
Begleitet vom Trommelwirbel, der sowohl die Europawahl im Mai als auch die Landtagswahlen in Bremen, Brandenburg, Sachsen und Thüringen ankündigt, erweckt „die Neue“ den Eindruck, sie wolle sich unbedingt von Merkel absetzen, und zwar indem sie das Sprechen, Debattieren und Kritisieren, was „Mutti“ 2015 verboten hatte, nachträglich erlaubt. Kluge und wirkungsvolle Schachzüge zum Kapern von Wählern!
Dass AKK sowohl sprachlich als auch inhaltlich ein größeres Repertoire als Merkel zur Verfügung hat, ist eine Tatsache. Dass sie damit allerdings eine Gegenposition zu Merkel einnimmt bzw. schon die Säge für Merkels Stuhlbein bei sich trägt, ist Unfug. Sie und Merkel sind und bleiben politisch eineiige Zwillinge. Die Arbeitsteilung ist deutlich. Merkel agiert weiter europäisch – AKK bundesrepublikanisch.
Merkel hat wahrscheinlich begriffen, dass sie in ihrem eigenen Land keine zusätzliche Schnitte mehr erhält, erst recht nicht in ihren eigenen ostdeutschen Bundesländern. Grund genug, die unbelastete AKK mit Wiederbelebungsversuchen in den unzufriedenen Osten Deutschlands zu schicken, um dort den Anschein zu erwecken, als könne sie den von Merkel in den Brunnen geschubsten Mann noch einmal ins Leben zurückrufen.
Vorsicht, kann ich da nur rufen. Dort betritt auch AKK ein Terrain, das auf verbale Beruhigungspillen, Floskeln und Versprechungen mit verständlicher Aggression reagiert. So sollte sie beispielsweise mit folgenden Sätzen über die Deutsche Umwelthilfe keine Bewunderung im Osten erwarten. „Die DUH leistet über all die Jahrzehnte gute Arbeit, wertvolle Diskussionen“. Doch bei ihren Klagen auf Fahrverbote sei zu fragen, „ob das wirklich zielführend ist“. Die Autoindustrie in Deutschland sei „einer der Kernbestandteile unserer industriellen Stärke und daran hängen Hunderttausende von Arbeitsplätzen“. Dies komme ihr in der Diskussion zu kurz.
Solche Floskeln, die im Schlaflabor des Westens über die gesamte Amtszeit Merkels „gefressen“ wurden und auch bei AKK zukünftig geschluckt werden, lehnt die Mehrheit der Ostdeutschen kategorisch ab. Bewundernswert, unsere „Gelbwesten-Deutschen“!
Damit die ewige Kanzlerin statt ihrer inzwischen ermüdenden Raute auch durch eine Erkennungsmusik identifizierbar ist, suchte ich für sie nach einem passenden Lied und fand es. Sie regierte nach dem Prinzip:
„Wir versaufen unser Oma ihr klein Häuschen, ihr klein Häuschen, ihr klein Häuschen, wir versaufen unser 0ma ihr klein Häuschen und die erste und die zweite Hypothek.“
Nun hat unsere Weltenretterin, die mächtigste Frau der westlichen Welt, mit Annegret Krenz-Karrenbauer eine würdige Nachfolgerin gefunden. In den kommenden 3 Lehrjahren als CDU Generalin wird sie die Gottgleiche sicher in die Geheimnisse der Berliner Waschmaschine einführen. Und Herr Merz steht ihr sicher gern beratend zur Seite, damit die Wirtschaftskompetenz nicht zu kurz kommt. Das Thema AfD wird sich von selbst erledigen, so wie es aussieht. Da bleiben als Pseudoopposition nur Lindner und Kubicki mit ihrer FDP Truppe übrig. Die SPD geht ins Seniorenheim zur Rekonvaleszenz und die Grünen besteigen den Schwarz-Grünen Koalitionsesel.
Ja, so sieht es aus – und doch gibt es was zu tun. Verhindern, dass Schwarz-Grün den zukünftigen Koalitionssessel erobert. Begründungen dafür habe ich seitenweise erbracht.
Siehe dazu mein Beitrag: Die Manipulationspartei der Grünen