Rechtschreibkompetenz immer unwichtiger?
Der Grünen Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Baden-Württemberg) hält zukünftig Rechtschreibung nicht mehr für grundlegend wichtig. Schließlich seien Geräte vorhanden, die diese Aufgabe übernehmen.
Wann immer Grüne im Bereich Bildung tätig werden, fasst sich der nach Bildung Strebende an den Kopf. Ein Blick nach Nordrhein Westfalen zu Zeiten, als die Grünen für Bildung zuständig waren, gibt Antworten. Inklusion, G8/G9, Integration, Flüchtlingsbeschulung unter Löhrmann gerieten zum Fiasko. Inklusion, Löhrmanns Leib- und Magenthema, schaffte es nicht aufs Erfolgstreppchen ihrer Schulpolitik. Es fehlten Finanzen, Mittel und Personal.
Auch Löhrmanns Umgang mit dem Turboabitur, mal zurück zum G9, um den Kindern Zeit zum Lernen zu geben, dann wieder das Festhalten an G8 und letztlich auf Druck der Eltern die Zusage, Gymnasien könnten eine eigene Entscheidung treffen nervte Schüler wie Eltern.
Eine freiheitlich-demokratische Bildungspolitik zeichnet sich aus durch eine konsequente Trennung von Kirche und Staat. Diesem Prinzip folgte Löhrmann gegenüber dem Islam und dem Moschee-Dachverband Ditib nur halbherzig und blieb inkonsequent, obwohl dieser Verband schon immer maßgeblich bei der Bereitstellung von Lehrern und Lerninhalten mitarbeitet. Wissen wir, was im islamischen Religionsunterricht genau gelehrt wird? Oder was im muttersprachlichen Unterricht die Inhalte sind? Über die von Erdogan geforderten türkischen Schulen in Deutschland liegt die nächste Diskussion an. Solche politisch-religiös motivierten Einmischungen haben in der Schulpolitik nichts zu suchen.
In der Befragung zur Wahl 2017 zeigte sich deshalb auch in NRW die Unzufriedenheit mit der rot-grünen Bildungspolitik. 70% Unzufriedenheit standen 24% Zufriedenheit gegenüber. Die Abwahl von Rot/Grün war damit die Konsequenz aus einer verfehlten Bildungspolitik.
Was seit Kretschmann in Baden-Württemberg im Bereich Schule und Bildung passiert, durfte man jahrelang nachlesen. Die damalige grün-rote Landesregierung hatte dafür gesorgt, dass – wie schon lange in NRW praktiziert – die Grundschulempfehlung in Baden-Württemberg seit 2012/2013 nicht mehr verbindlich ist. In den letzten Jahren wurde das Schulsystem vollends umgekrempelt. Die Gemeinschaftsschule wurde eingeführt und ist dabei, die bisherigen Haupt- und Werkrealschulen abzulösen.
Das ist der Weg vom dreigliedrigen zum zweigliedrigen Schulsystem. An den Gemeinschaftsschulen werden dann der Haupt- wie auch der Realschulabschluss angeboten.
Ein neuer Bildungsplan, der unter dem Stichwort sexuelle Vielfalt für einen massiven Aufschrei gesorgt hatte, trieb sogar Eltern auf die Straße. Beim Thema Sexualkunde stehen Rechte und Ansprüche von Eltern, Kind und Staat in einem empfindlichen Verhältnis. Und wenn derartige Pläne aus linksgrünbunten Ministerien kommen, darf man besonders skeptisch sein. Bei der Sexual-Ideologie und der pädophilen grünen Vergangenheit hätte längst verboten werden müssen, dass Grüne etwas mit Bildung und Erziehung von Kindern zu tun bekommen.
Stattdessen aber übernahm Rot-Grün in etlichen Bundesländern das Ruder und mit Freude den Bereich der Bildung. Sie führten die Lernziele „kulturelle“ und „sexuelle Vielfalt“ ein. Und was die „Rot-Grünen Bildungsexperten“ tun, das tun sie gründlich. Statt Leistung, Klassenarbeiten, Noten und Sitzenbleiben, werden lieber Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit dem ‚Anderssein‘ und dem Erleben von Vielfalt als Normalität diskutiert“. Selbstfindung und Akzeptanz anderer Lebensformen, die Bedeutung der Verwendung von Kondomen, unterschiedliche Formen der sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität und die Bedeutung der Sexualität für die Partnerschaft (auch gleichgeschlechtliche) beschreiben können gehören jetzt zu den fächerübergreifenden Kompetenzen der Schüler, die es zu erreichen gilt. Sie sollen unterschiedliche Lebensformen beziehungsweise Formen des Zusammenlebens charakterisieren und Maßnahmen erlernen zur Überwindung spezifischer Benachteiligungen durch unterschiedliche Gender-Rollen. Und sicher sollen den Kindern die 60 Geschlechter vorgestellt, erklärt und als Identifikationsmodell angeboten werden.
Jetzt soll auch noch laut Grünen-Ministerpräsident Kretschmann die Rechtschreibung eine weniger wichtige Rolle spielen, damit die Anforderungen in allen Lebensbereichen auf ein Niveau gesenkt werden, die dann Bewerber zulassen, die sonst durchs Raster gefallen wären. So hört man selbst von der Bundespolizei, dass dort die Anforderungen für Bewerber in allen Bereichen runtergeschraubt wurden – auch in puncto Rechtschreibleistung.
2009 war Baden-Württemberg in allen Kompetenzen noch Spitzenreiter zusammen mit Bayern. Nun haben die ostdeutschen Länder und der Norden, vor allem Schleswig-Holstein, das Land überholt. Das stellt den Schulreformen der vergangenen Jahre unter der Regierung von Grünen und SPD ein desaströses Zeugnis aus.
Eindeutig sind da die Ergebnisse der verschiedenen Bildungstests wie Pisa, TIMSS, IGLU oder IQB. Was lassen sie erkennen? Links regierte Länder mit Einheitsschulen liegen hinten, unionsgeführte Länder mit gegliederten Schulsystemen vorne. Ein Beispiel: Im Ländervergleich des „IQB-Bildungstrends 2015“ im Auftrag der Kultusministerkonferenz lagen auf den letzten Plätzen meist die roten Hochburgen NRW, Bremen und Berlin. Der Verlierer der Studie war Baden-Württemberg: Jahrzehntelang fast immer Platz eins oder zwei, belegten die getesteten Neuntklässler nach nur fünf Jahren rot-grüner Schulpolitik nun Platz 12 im Deutsch-Lesen und Platz 14 beim Deutsch-Zuhören. Der Generalsekretär der CDU Baden-Württemberg, Manuel Hagel, sagte, Rot-Grün habe es tatsächlich geschafft, „das Bildungsniveau im Land vom Porsche zum Trabbi zu entwickeln“.
Josef Kraus, 30 Jahre lang bis 2017 Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, schreibt in seinem Buch „Wie man eine Bildungsnation an die Wand fährt: „Dem Kind, dem Schüler soll bloß nichts zugemutet werden, es könnte ja frustriert, demotiviert, ja traumatisiert werden. Dass man Kinder damit in einer Käseglocke und in einer ewigen Gegenwart einschließt und ihnen die Zukunft raubt, scheint nicht zu zählen.“
Oft wollen linke Bildungspolitiker Lehrpläne auf den Erwerb von schwammigen „Kompetenzen“ reduzieren – statt auf das Erlernen von Wissen zu setzen. „Da taucht in einem Deutsch-Lehrplan 225 Mal das Wort Kompetenz auf, aber nur einmal der Name eines deutschen Dichters“, berichtet Josef Kraus.
Der neue Wunderort linksgrüner Bildung ist die neu erschaffene Gemeinschaftsschule, an der nun alle Schüler unabhängig von Fleiß, Reife und Fähigkeiten gemeinsam lernen, meist von der ersten bis zur zehnten Klasse. Hier werden bunte kulturelle und sexuelle Vielfalt auf der Grundlage von Gender und Muktikulti gepredigt. Das führte in NRW so weit, dass durch einen Erlass der rot-grünen Landesregierung NRW selbst Kinder ohne ausreichende Deutschkenntnisse sofort am regulären Unterricht teilnehmen sollten.
Das wurde dann als „Integration“ verkauft.
Wie es nun ein Lehrer schaffen soll, jeden Tag in verschiedenen Klassen und Fächern die bunte Vielfalt der Lernniveaus seiner Schüler zu bedienen und dabei auch noch Disziplin- und Verhaltensschwierigkeiten zu therapieren, sollte mir mal von grüner Expertenseite erklärt werden.
Immer mehr Wissenschaftler, Forscher und Experten schlagen seit Jahren Alarm, weil es den Kindern in westlichen Ländern immer schlechter geht. Grund: Kinder können sich heute nicht mehr altersgemäß entwickeln, weil ihnen ein kindgerechtes Aufwachsen verwehrt wird.
Anstatt mehr Kitas zu bauen und immer mehr Geld in das frühkindliche Betreuungssystem zu investieren, sollte man nach Ansicht des Kindheitsforschers Michael Hüter lieber die Familien finanziell stützen. „Wir verheizen die wenigen Kinder, die wir noch haben, in ein defizitäres Bildungs- und Betreuungssystem, damit die Eltern für wenig Geld viel arbeiten können, nur um ein Wirtschaftssystem aufrechtzuerhalten, das zum Scheitern verurteilt ist.“
Hört also auf, den wenigen Kindern, die wir noch haben, in ihre Kindheit zu pfuschen!
Frühsexualisierung, weniger Bildung, weniger Familie, mehr Abhängigkeit vom „Staat“, das sind die wahren Ziele von Grün-Rot. Und diese Ziele sind deckungsgleich mit den Zielen der NWO. Solche Menschen sind im Erwachsenenalter leichter zu manipulieren. Ich verweise auf mein Buch „Deutschland im freien Fall“, Kapitel 2.5.
Angesichts der Lage fragt man sich „Was soll das?“ Wahrscheinlich hat das neue Bildungssystem bei den politischen Verantwortlichen schon Früchte getragen. Aber neben Volksverdummung geht es wohl doch mehr um ideologisches Trimmen linker Ideologie. Die DDR lässt grüssen.
Wer noch Lust hat: Hier die Bestätigung zum Artikel:
https://www.welt.de/politik/deutschland/article154187052/Die-erschreckenden-Bildungsdefizite-junger-Deutscher.html