Wer ist eigentlich Europa?
Manche Menschen wundern sich darüber, dass die Rettung von Banken stets wichtiger war als die Rettung von Menschen, ganz gleich ob es sich um Obdachlose, die Ärmsten der Armen, Hungernde oder Flüchtlinge handelt. Banken sind entweder zu groß, auf jeden Fall zu wichtig, um scheitern zu dürfen.
Eine Nachfrage in Brüssel, wie viele Politiker im Ressort Verteilungsgerechtigkeit und im Ministerium für Menschenrettung zu finden sind, wird Aufschluss darüber geben. An Finanzexperten oder solchen, die sich dafür halten, besteht ganz sicher kein Mangel. Und das allein reicht nicht. 1700 Lobbyisten sorgen zusätzlich für das Interesse der Banken. Und Merkels Zitat: „Scheitert der Euro, dann scheitert Europa“ dient dabei als Freifahrtschein für alle Schweinereien, die sich Banken und ihre Manager einfallen lassen. Die Geschäfte der Banken haben sich als zu riskant, die Bankenaufsicht als zu lasch herausgestellt. Das Eigenkapital der Banken beträgt zum Teil nur 3%. Es haben sich Schattenbanken gebildet, die sich jeglicher Kontrollmöglichkeit entziehen. So agieren etwa 20 Personen im Schatten der offiziellen Großbanken mit 700 Millionen Euro unter Mitwisserschaft der EZB. Die Deutsche Bank hat sogar Briefkastenfirmen gegründet und sie als Schattenbanken installiert. Vorrangiges Ziel ist es, sich jeglicher Kontrolle zu entziehen. Nicht die Politik hat das Sagen, sondern die Banken haben die Politik im Griff.
Und wenn etwas schief läuft, wie in den bekannten Krisenländern passiert, dann heißt der Weg immer: Auf Bankenkrise folgt Staatskrise. Aber das alles spielte und spielt für die größten Lümmel der Bankenfamilie, wie beispielsweise Josef Ackermann, ja keine Rolle. Sein Zitat dazu lautete zur Zeit der Irland-Krise: „Wir müssen nur überzeugt sein, dass Europa jeden Preis wert ist.“
Es bleibt ein fader Geschmack bei der Frage: Wer ist eigentlich Europa?
Herr Ackermann & Co oder der Elektriker, die Angestellte, der Bäckermeister, die Krankenschwester, der Lehrer…?
Dirk Müller, genannt Mr. Dax, äußert sich zum Kapitalwahnsinn / Zins und Zinseszins