An die Bundeskanzlerin der BRD
Frau Dr. Angela Merkel
Ich bin deutsche Bürgerin dieses Landes und habe fast 30 Jahre junge Menschen darin unterrichtet, die Würde des Menschen nicht anzutasten.
Das Schulgesetz für das Land NRW verpflichtete mich zu folgendem Erziehungsauftrag, den ich als Lehrerin dieses Landes stündlich zu erfüllen hatte:
„Ehrfurcht vor Gott, Achtung vor der Würde des Menschen und Bereitschaft zum sozialen Handeln zu wecken, ist vornehmstes Ziel der Erziehung. Die Jugend soll erzogen werden im Geist der Menschlichkeit, der Demokratie und der Freiheit, zur Duldsamkeit und zur Achtung vor der Überzeugung des anderen, zur Verantwortung für Tiere und die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen, in Liebe zu Volk und Heimat, zur Völkergemeinschaft und zur Friedensgesinnung.“
Diesen Auftrag erfüllte ich in Grund-und Hauptschulen NRWs an Kindern aus Portugal, Spanien, Italien, Jugoslawien, Türkei, Polen, Russland und natürlich an deutschen Kindern. Heutzutage findet eine solche Herkunftsunterscheidung nicht mehr statt. Die Kinder haben entweder einen Migrationshintergrund oder sie haben keinen. Zu meiner Zeit in den 70er und 80er Jahren hätte man alle Kinder ruhig „deutsch“ nennen können, ich hätte dennoch im Laufe der Entwicklung ihrer Lernfortschritte die türkischen Jungen mohammedanischen Glaubens herausfiltern können.
Die deutsche Sprache blieb ihnen wie ihren Eltern fremd. Wenn man eine Übersetzungshilfe beim Elternsprechtag benötigte, bat man eher die Töchter um Hilfe, die zwar auch länger als alle anderen Kinder brauchten, um die deutsche Sprache zu beherrschen, die aber williger und fleißiger waren als ihre Brüder. Wenn es allerdings darum ging, die Einwilligung der Eltern für eine mehrtägige Jugendherbergsfahrt zu erwirken, sah es für die mohammedanischen Mädchen schlecht aus. Als ich in einem Fall darauf bestand, nicht nur den Jungen, sondern auch seine Schwester, die ebenfalls in meiner Klasse war, mitzunehmen, gab es nach langem Hin und Her die Einwilligung nur in Verbindung mit einer Drohung des Vaters. Und da sich die Koran-Gläubigen mit Strafen aller Art auskennen, ist die Todesdrohung das Mindeste, was ein Vater als Schutz für seine Tochter zu bieten hat. : „Wenn Ayse was passiert, bist du tot.“
Ich hatte eine unruhige Woche. Ayse ist nichts passiert und ich lebe noch. Pech für Sie, Frau Merkel, denn nur deshalb kann ich Ihnen sagen, dass Sie keine Voraussetzungen und auch keine Fähigkeiten mitgebracht haben, dieses Land mit seinen vielen unterschiedlichen Menschen, Traditionen und Kulturen, aber auch mit deren unterschiedlicher Bereitschaft zur Bildung und Integration zu verstehen und zu regieren.
Die Kulturrevolution der 68er hat uns Menschen unterschiedlichen Glaubens nicht unbedingt näher gebracht. Die revolutionären Tendenzen, die aus der Studentenbewegung hervorgingen, erstreckten sich auf Aspekte wie Kleidung, Wohnformen, Musik und Film, Freizeitverhalten, Sexualität, Kommunikation und allgemeine Umgangsformen. Die Folgen sind vor allem in der Sexual-, Familien- und Gesellschaftsmoral sichtbar. 1969 kam es zur ‚Großen Strafrechtsreform‘, die besonders im Bereich der Sexualität weitgehende Liberalisierungen schuf und somit die ‚sexuelle Revolution‘ rechtlich legitimierte. Öffentliche Homosexualität war nicht länger strafbar, ebenso wurden Ehebruch, Pornographie und die Förderung vorehelichen Geschlechtsverkehrs („Kuppelei“) nicht mehr unter Strafe gestellt.
Ohne die 68er gäbe es heute keinen Gender Mainstream, der als Fortsetzung einer noch größeren Liberalisierung und Sexualisierung nun auch die Kinder schon im Krippenalter „deformiert“.
Während die ersten Muslime Deutschland erreichten, ihren Glauben, ihre Tradition und ihre durch den Islam geprägten Lebensregeln mitbrachten, befreiten sich ihre deutschen Nachbarn von Religion, Kirche, Tradition, Familie und Moral.
Hätten Sie, Frau Bundeskanzlerin, diese Entwicklung inclusive der total missglückten Integration der islamischen Bevölkerung vor mehr als 50 Jahren in Gesellschaft und Bildung in Westdeutschland erlebt, hätten Sie Ihre Politik dieser Entwicklung und den daraus erwachsenen Erfahrungen angepasst und diesem Volk, für das Sie den Eid abgelegt haben, Ihr solistisches, unüberlegtes, den Deutschen gegenüber rücksichtsloses Flüchtlingschaos nicht zugemutet.
Am Tag des Attentats in Ansbach zeigten sich Herrmann und de Maiziere im TV. Sie, Frau Merkel, waren wie so oft mal wieder abgetaucht und sprachen dann Ihr übliches emotionsarmes Statement der Kondolenz später in die Kamera. Vorab schickten Sie schon einmal Ihren Regierungssprecher Seibert ins Rampenlicht mit der üblichen Aussage, dass all die Schrecklichkeiten mit der Flüchtlingspolitik rein gar nichts zu tun haben. Ich kann es schon nicht mehr hören.
Sie, Frau Merkel, haben diesem Land nicht gut getan, obwohl ich Ihnen einmal mein Vertrauen aussprach. Russland belegten Sie mit Sanktionen, obwohl Putin Ihnen vor Jahren die Hand reichte. Der Türkei hingegen machen Sie Ihre Aufwartung, obwohl Erdogan Sie und Europa nur noch zum Narren hält. Und was Sie NATO-strategisch östlich der Oder im Namen Deutschlands mitmachen, lässt mich vor Scham, aber auch vor Zorn erröten.
Und das zum Schluss! Wenn Sie und Ihre Partei auch noch so heftig Ihre Stimme gegen die AfD erheben … ich bin übrigens parteilos … so bleibt doch die AfD nur eine Bagatell-Erscheinung gegenüber dem Donnerhall, den Erdogan gerade erzeugt. Ihre angemessene Reaktion darauf, Frau Merkel, steht im Übrigen noch aus. Die AfD entstand als Kampfansage der Hilflosen und Wütenden, also der Kritiker Ihrer Politik der Alternativlosigkeit, die noch vor Jahren völlig anders klang.
Geschrieben von einer Frau, die die Würde der Person achtet, aber die Dummheit verachtet.