Die Zeit nach dem Friedensnobelpreisträger Obama
Sollte sich Donald Trump bei der Wahl zum Präsidenten der USA im November durchsetzen, werde dies „Amerika weniger sicher und die Welt gefährlicher machen“, sagte Hillary Clinton in einer Rede an der Stanford University in Kalifornien. „Wenn Mister Trump sich durchsetzt, wird es wie Weihnachten im Kreml sein“, sagte Clinton.
Trump-Sympathisanten haben es da einfacher mit der Beschreibung der Gegenkandidatin. Sie nennen sie einfach „Killery“ und ordnen sie damit als Kriegstreiberin ein. Damit würde auch Obama mit seinem Lob über Hillary, „sie würde sein Vermächtnis fortführen“, goldrichtig liegen. Über die unzähligen Toten in der Welt, die auf das Konto eines „Friedensnobelpreisträgers“ gehen, kann schließlich nur geweint werden.
Trump hingegen sagt, dass er als Präsident generell die Rolle der USA in der Welt deutlich zurückfahren würde. Seine Devise lautet: „America first“ (Zuerst Amerika), eine der Bemerkungen, die ihm die Bezeichnung „Populist“ einbrachte. Er gilt als Gegner der Globalisierung, befürwortet den Abzug von US-Truppen aus Teilen der Welt, kündigt das Ende der „unentbehrlichen Nation USA“ mit den ständigen Militärinterventionen an und spricht sich für gute Beziehungen mit Russland und China aus … könnte man das alles nur glauben!!!
Mit Hillary Clinton zur einzigen Weltmacht
Aber zurück zu Hillary Clinton. „Sie ist die Verkörperung des Mainstreams“, beschreibt sie der Politikwissenschaftler Michael Dreyer von der Uni Jena. Sie ist eine „typische Politikerin aus dem Establishment“ mit horrenden Redner-Honoraren, der Lobbyismus nicht fremd ist. Bezeichnet wird sie in der Presse als kühle Karrierefrau mit einem Glaubwürdigkeitsproblem.
Um sie und ihre politische Ausrichtung zu verstehen, muss hier die „graue Eminenz“ der amerikanischen Politik genannt werden, der polnischstämmige Zbigniew Brzezinski, der schon die Präsidenten Johnson und Carter beriet, auf den selbst Reagan und Bush hörten und der auch von Obama überschwenglich gelobt wird. Er befürwortet eine amerikanische Politik, die ohne jedwede Rücksicht auf andere – nach Außen und nach Innen – nur machtpolitische US-Interessen zum Kalkül hat. Wer sein Buch „Die einzige Weltmacht/Amerikas Strategie zur Vorherrschaft“ gelesen hat, wird erkennen, wohin die Reise der USA geht, warum die Spaltung Russland-Europa gewollt ist und dass sowohl die Ukraine als auch Syrien auf der USA-Wegstrecke zur einzigen Weltmacht liegen.
Clinton wird Obamas Weg weitergehen – nur härter. Ihr Wahlkampf-Unterstützer, US-General John Allen hat in seiner Pateirede auf dem demokratischen Parteitag in Philadelphia auch den Weg in einen 3. Weltkrieg nicht ausgeschlossen und lobte Hillary dafür, dass sie als Präsidentin der USA entschlossen sei, das Ziel der Weltherrschaft der USA mit allen Mitteln zu verfolgen. Die hilfreichen Europäer bekunden schon jetzt einmal ihre Solidarität. Der luxemburgische Außenminister dazu: „Wir sind in der Europäischen Union und der Nato so stark, dass Russland weiß, dass der Dritte Weltkrieg ausbrechen würde, wenn sie eines unserer Länder angreifen würden.“
Macht und Geld
Nicht ganz unwichtig ist in diesem Zusammenhang, dass Hillary Clinton bei den Wahl-Spenden durch die US-Waffenindustrie unter allen 21 Kandidaten, die für die US-Präsidentschaft angetreten sind, auf Platz 1 liegt. Donald Trump belegt Platz 16. Während Clinton persönlich keinen einzigen Dollar in ihren Wahlkampf gesteckt hat, hat Trump seinen Wahlkampf mit einer Summe von 45,7 Millionen Dollar zu 72 Prozent selbst finanziert.
Alle Anhänger Hillary Clintons, die glauben, mit ihr als Präsidentin sei der Sache des Weltfriedens gedient, werden schneller als ihnen lieb ist, erkennen, dass zwei Dinge nicht zusammen passen: Weltherrschaft und Weltfrieden.