Das Ende der Geduld –
Konsequent gegen jugendliche Gewalttäter
Kirsten Heisig, Jugendrichterin an Deutschlands größtem Amtsgericht Berlin-Tiergarten, wird zwei Tage nach ihrem Verschwinden am 3. Juli 2010 tot an einem Baum im Wald hängend gefunden. Ihr Auto steht 500 Meter vom Tatort entfernt.
So schnell wie im Fall Heisig wurde noch nie die Behauptung einer Selbsttötung sofort und zweifelsfrei zum Faktum erhoben. Eine Frau, Mutter von 2 Töchtern, die gerade die Arbeit an ihrem Buch „Das Ende der Geduld“ beendet hatte und gespannt und voller Freude auf die Veröffentlichung wartete, verschwand also ohne Ankündigung, Erklärung und Abschiedsbrief im Wald und erhängte sich. Verständlich, dass das nicht jeder glauben wollte.
Nach Heisigs Tod wurde ihr Buch „Das Ende der Geduld“ zum Bestseller. Ihre Worte im Vorwort nach 20 Jahren Jugendrichterin-Dasein: „Wir müssen uns gemeinsam Gedanken darüber machen, wie es in dieser Gesellschaft weitergehen soll. Und wir müssen handeln. Jetzt. Hierzu möchte ich einen Beitrag leisten. Als Richterin, aber auch als Bürgerin dieses Landes.“
Heisig, Jugendrichterin aus Leidenschaft, setzte beruflich und literarisch ihre Vision um, jugendliche Kleinkriminelle durch rasche und strenge Bestrafung davor zu bewahren, zu erwachsenen Schwerst-straftätern zu werden. Sie lehnte sogar eine attraktive Beförderung ab, um lieber weiterhin Jugendrichterin im Krisenbezirk Neukölln zu bleiben. Dort entwickelte sie ihr „Neuköllner Modell“, das eine bessere Zusammenarbeit zwischen Polizei, Jugendämtern, Schulen und Justiz garantierte und das ihr Vermächtnis werden sollte. Das von ihr entwickelte Modell zeichnet sich vor allem aus durch Prävention, Abschreckung, Konsequenz und Schnelligkeit bezüglich der Straffälligkeit junger und jüngster Täter.
Freunde machte sie sich in den kriminellen Clans, in der Drogenszene und bei den Familien der Straftäter nicht. Doch nicht nur die jugendlichen Gangster waren ihre Feinde. Auch den trägen Gang der Dinge deckte sie auf und machte sich durch Auftritte in Presse und Fernsehen auch in Politik und Verwaltung viele Feinde. „Das Ende der Geduld“ barg für sie auch ganz persönliche Risiken bis hin zu ihrem tragischen Tod. Das lange durch Tabus besetzte Thema unserer Parallelgesellschaften, die hier eine jahrelange Duldung und seitens der Behörden ein ständiges Weggucken erfahren haben, gelangte endlich durch diese mutige Frau an die Öffentlichkeit.
Kundenrezensionen nach Erscheinen ihres Buches (in www.amazon.de)
– Das Buch zeigt klar und deutlich, dass es in Deutschland Zentren gibt, in denen deutsche Gesetzgebung nur noch eingeschränkt gilt. Die Autorin nimmt damit Stellung gegen den Schmusekurs der Gutmenschen, gegen die inkompetenten, auf dem linken Auge blinden Politiker und gegen den Vermutungsjournalismus.
– Der Schnee fällt, die Lawinen kommen noch!
– Ausländerkriminalität und Zuwanderung in die Sozialsysteme müssen endlich ernstgenommen und bekämpft werden. Da die Mainstream-Medien und die im Bundestag vertreten Parteien diese Probleme totschweigen und diejenigen sogar diffamieren, die auf diese zunehmenden Probleme aufmerksam machen, sind Bücher wie dieses umso wichtiger.
– Ich denke nicht, daß die von Kirsten Heisig für notwendig erachtete Diskussion in dem ideologischen Klima des heutigen Deutschlands möglich ist. Ich habe ihr Buch im Anschluß an jenes von Thilo Sarrazin gelesen. Ich habe die Ächtung von Thilo Sarrazin durch höchste Repräsentanten des deutschen Staates und zuletzt durch das unsägliche Produkt des Chef-Feuilletonisten der FAZ verfolgt. Die Zustände und Entwicklungen, wie sie in den Büchern von Thilo Sarrazin und Kirsten Heisig dargelegt werden, offenbaren ein Politikversagen monumentalen Ausmaßes. (Und dabei ist der Ausverkauf des deutschen Steuerzahlers im Zuge der europäischen Transferunion noch nicht einmal Thema dieser Bücher.) Meine Einschätzung – aus dem nichteuro-päischen Ausland – ist, daß Deutschland von seinen sog. Volksvertretern buchstäblich und im übertragenen Sinn verkauft wird. Deutschland ist es ganz einfach nicht würdig, eine Frau vom Format einer Kirsten Heisig zu haben. Traurig nur, daß eine so bewundernswerte Frau wie Kirsten Heisig, aufgrund welcher konkreten Todesumstände auch immer, ihr Leben dafür hat lassen müssen. Es wird wohl einer Katastrophe größeren Ausmaßes bedürfen, um die deutsche Bevölkerung – von ihren sog. Repräsentanten ganz zu schweigen – wach zu rütteln.
– Zu viel Wahrheit für diesen Staat. Das Buch von Frau Heisig liest sich sehr gut und schnell. Die Verzweiflung, die darin mitschwingt, ist deutlich spürbar. Sie kommt sofort zur Sache, keine Umschweife und lange Erklärungen. Aber es ist Tragik pur, zeigt den Spiegel einer dekadenten Gesellschaft, in der sich Oberschicht, entrückt, für alles Elend der dritten Welt interessiert, den Tod der eigenen Kultur aber offensichtlich billigend in Kauf nimmt. Niederschmetternd. Mir ist auch völlig klar, warum sie ermordet wurde.
– Dieses Buch ist Pflichtlektüre für alle, die in Deutschland leben. Die Wahrheit ist schockierend. In einem Punkt bin ich mir sicher. Diese Frau hat sich nicht umgebracht. Nachdem ich das Buch zur Hälfte gelesen hatte war mir klar, dass Teile der Bevölkerung nicht wollen, dass diese Wahrheiten ausgesprochen werden. Wenn man überlegt, was das harmlose Sarrazin Buch für Diskussionen ausgelöst hat, ist Eines klar; dieses Buch hätte eingeschlagen wie eine Bombe, wenn die Diskussionen in der Öffentlichkeit ausgetragen worden wären.
Heisigs „Neuköllner Modell“ nach ihrem Tod
Heute, nach sechs Jahren, arbeitet Bayern erfolgreich nach dem Neuköllner Modell. In Berlin ist der Schlendrian wieder eingekehrt und andere Bundesländer haben sich diesem Modell erst gar nicht geöffnet, wie der Brandenburger Jugendrichter Andreas Müller in seinem Buch „Schluss mit der Sozialromantik“ 2013 bemerkte.
Nichts wird dieses schlafende Volk wachrütteln, solange der Grill an heißen Sommertagen die Würstchen gart und der nächste Flug in die Sonne gebucht ist. Und wo in Macht-Etagen nicht nur die Mägen, sondern auch die Konten gefüllt sind, sind Idealisten und Reformer wie Heisig und „Konsorten“ allenfalls Streber, Besserwisser und Opportunisten.
Es gab eine lange Zeit, da musste man sich als Deutsche(r) für seine Vergangenheit schämen. Nun ist die Zeit gekommen, in der wir uns für unsere Zukunft schämen werden.
Der Obduktionsbericht ist bis heute unter Verschluss. Gross angelegte Ermittlungen braucht man nicht, wenn es ernst wird. Man macht einfach zu, ist dann nicht so anstrengend wie lügen.
Barbara Erdmann: Wer sich diesem Fall lesend genähert hat, steht ratlos und verunsichert vor allen Aussagen und Recherchen und hat viele Fragen nicht beantwortet bekommen.
Bernd A. Laska (www.kirsten-heisig.info)
Die Hauptfrage ist natürlich die, warum so viele, um nicht zu sagen: alle, die berufsmässig und ihrem Einfluss nach gefordert wären, die Sache schnell ad acta gelegt haben — sich abspeisen liessen, ohne nach einer plausiblen Erklärung zu suchen. Selbst wenn KH sich getötet haben sollte, so wäre dies, die möglichen Gründe, zumindest so diskussionswürdig wie im Jahr zuvor der Freitod eines Torwarts (Robert Enke), über dessen Umstände und Motive die Zeitungen wochenlang voll waren. Bei Kirsten Heisig verschwieg man sogar, wann und wo sie – nach der Nacht- und Nebel-Autopsie und nach spurenvernichtender Verbrennung – beigesetzt würde (damit niemand ausser den Angehörigen teilnehmen konnte). Keine Trauerfeier, kein Kondolenzbuch, vor allem: keine Ermittlungen in den Kreisen, aus denen ein Mörder hätte gekommen sein können.