Lebenslauflüge der MdB Petra Hinz (SPD)

Skandal um Bundestagsabgeordnete Petra Hinz

imageWas hat die Politik denn sonst noch zu bieten außer abtauchen, verschweigen, belügen und kassieren?
Da treten Hinz und Kunz in eine Partei ein und dienen sich entweder allmählich hoch oder starten gleich durch mit Abitur, Studium und Titel auf dem erhöhten Podest in die sichere und schnelle Karriere.
Wer kann es dann einem Schlitzohr verübeln, wenn er nicht mit leeren Händen starten will? Und nichts ist leichter, als die anderen zumeist Gleichgestrickten und Verständigen für plemplem zu erklären und dem Spruch „Frechheit siegt“ zu folgen. Gibt es einen schöneren Lebenslauf als den von Petra Hinz erfundenen? Hier eine Kostprobe für einen Karriere-Lebenslauf:

Petra Hinz (Essen), SPD
Juristin
1983 Fachhochschulreife, 1984 Abitur, im Anschluss einjähriges Praktikum bei der Sparkasse. 1985 bis 1987 Ausbildung zur Moderatorin für den Bereich Moderation und Kommunikation. 1985 bis 1995 Studium der Rechts-und Staatswissenschaften, Abschluss erstes und zweites Staatsexamen, im Rahmen der Ausbildung die Stationen in Körperschaften, Verwaltung und Wirtschaft durchlaufen.
1995 bis 1999 tätig als freiberufliche Juristin, 1999 bis 2003 Juristin im Managements eines Konzerns für den Bereich Immobilien, Bewirtschaftung, Expansion und Reorganisation. 2003 bis 2005 tätig als freiberufliche Juristin im Krisen- und Projektmanagement.
usw. usw.

Wie heißt es noch? Eine Krähe hackt der …

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Ein Skandal, der ja eigentlich schon keiner mehr ist, denn Hinz reiht sich lediglich ein auf einer langen Liste schmutziger Politiker aus der uns bekannten Parteienland-schaft wie Pofalla, Reiche, Niebel, von Klaeden, Koch, Mappus, Bartsch, Kohl, Beck, Edaty,   Wowereit, Steinbrück, Schröder, Riester, Fischer, Clement, Roth, Wulff und wie sie sonst noch alle heißen. Das sind nur die bekannt gewordenen Skandalträger; was im Verborgenen noch so alles schlummert, möchten wir Wähler doch gar nicht mehr wissen! Die Reaktionen auf Hinzes Demaskierung ließen schließlich tief blicken. So war von Seiten der Essener und NRW-SPD folgendes zu hören: „Viele aus meiner Juso-Generation haben nie ihr Studium beendet“, sagt etwa die SPD-Landtagsabgeordnete Britta Altenkamp. Und der frühere SPD-Landtagsabgeordnete Willi Nowack fügt hinzu: „Natürlich wurden bei uns auch Karrieren gemacht, indem Lebensläufe arg geschönt wurden.“
Nowack zufolge wusste auch die Führung der Essener SPD um die gefälschte Vita von Hinz, auch wenn die betroffenen Politiker das nun abstreiten würden.

Freibriefe am Eingang des Bundestages zu haben

Statt Vorbildcharakter, Integrität, Ethik und Moral von ihnen zu fordern, schickt man Bundestagabgeordnete juristisch aufs goldene Treppchen der Immunität und erlaubt ihnen Schweinereien, für die jeder Arbeitnehmer und jeder Banal-Beamte seinen Hut nehmen kann. Mit der Rente und der Pension ist es dann zumeist auch vorbei.
Und jeder Bürger fragt sich: Wie ist denn so etwas möglich? Die Antwort darauf: Weder im Artikel 38 des Grundgesetzes noch im Abgeordnetengesetz gibt es eine Passage, die die Wahrnehmung des Mandates eines Abgeordneten des Deutschen Bundestages durch einen Straftäter ausschließt.
Es gibt also – wie natürlich seitens der Parlamentarier gewollt – kein anständiges Ausschlussverfahren. Bundestagsabgeordneter kann man theoretisch auch dann werden, zumindest bleiben, wenn man wegen Betrug und Untreue, wegen Körperletzung, Veruntreuung und Verschwendung von Steuergeldern, Begünstigung und Korruption, um nur einige Beispiele zu nennen, angeklagt oder verurteilt wird.
Ist das nicht eine schicke Demokratie, in welcher jeder jeden Posten ausfüllen kann, sich seine Diäten selbst verordnet und locker und flockig eine stille Massenbeförderung, wie gerade im Düsseldorfer Landtag geschehen, durchführen kann ohne mit negativen Folgen rechnen zu müssen?
Aus Dankbarkeit und Bewunderung schreiten wir Bürger dafür alle paar Jahre zur Wahl, um den integren Herrschaften aus den Selbstbedienungsläden der Republik unser „Vertrauen“ auszusprechen.

Denken ist eben dort oben wie hier unten Glücksache, und Glück ist ein sehr seltenes Gut!

One Comment on “Lebenslauflüge der MdB Petra Hinz (SPD)”

  1. Oberflächlich haben Sie mit ihrem Blogeintrag recht, aber tiefer gedacht liegen sie daneben.
    Wo kein Betrug, da keine Straftat, so keine Verurteilung. Es war nur eine Lüge, eine falsche Darstellung ihres eigenen Lebens. Wahrscheinlich von einem alten Parteihasen empfohlen.
    Sie ist doch nicht gewählt worden weil sie sich als Juristen ausgegeben hat. Sie ist gewählt worden, weil sie SPD-Politikerin war, die sich von der Basis, über ein Ratsmandat bis hin zum Bundestag gearbeitet hat.
    Und jeder der Schimpft, egal wer, hat die Möglichkeit diesen Weg genauso zu beschreiten. Man geht in eine Partei, engagiert sich, kriecht anderen in den Allerwertesten, passt sich der Meinung der Parteispitze an und macht durch gutes Reden auf sich aufmerksam und dann wird man hoch gelobt und von, wie Sie es schreiben, von denen da unten gewählt. Auch hier ist schon ein Fehler, wir wählen Menschen die mit ihrer Politik/Partei vorgeben, die Wähler zu vertreten, sie sind weder oben noch unten.
    Wenn man einmal in diese Welt hineingerochen hat, weiss man, dass Grimm´s Märchen einen höheren Wahrheitsgehalt haben, als jedes dieser Parteiprogramme in Deutschland.
    Petra Hinz hat gute Arbeit geleistet, niemanden geschadet, ausser sich selbst.

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