Medien und Wahrheit – Feuer und Wasser

Claus Kleber und seine Russland-Hysterie

An der Uni Tübingen gab heute-journal-Moderator Claus Kleber eine Vorlesung über die Zukunft des Journalismus. Er berichtete von seinen Anfängen als Reporter – zu einer Zeit, als Journalisten noch Herren der Nachrichtenströme waren.
„Das journalistische Gleichgewicht kommt nicht mehr an“, resümierte Kleber. Und doch sieht er Hoffnung und in unserer gefährlichen komplexen Welt noch immer ein Bedürfnis für journalistische Arbeit. Aber: „Wir müssen uns neuen Maßstäben stellen. Neue Hilfsmittel und neue Möglichkeiten nutzen.“
Den Journalismus zu retten wird Anstrengung erfordern, doch aus Claus Klebers Worten ist trotz allem Optimismus herauszuhören, dass dies gelingen kann.

Er hat sich neue Maßstäbe gesetzt, der AfD-Pauschalierer, Merkel, Soros und die Grünen  anbetende Medienchef eines der größten öffentlich rechtlichen „Wahrheitsverkünder“ namens ZDF. Und so schockiert er eines abends die Zuschauer des „Heute-Journals“ mit folgender Anmoderation:
„Guten Abend, zu Wasser und in der Luft sind heute Nacht amerikanische, deutsche und andere europäische Verbündete unterwegs nach Estland, um die russischen Verbände zurückzuschlagen, die sich dort ähnlich, wie vor einigen Jahren auf der Krim, festgesetzt haben.“
„Keine Sorge. Das ist nicht so. Das ist nur eine Vision, aber eine realistische. So etwa müsste nämlich im Ernstfall die Antwort der NATO aussehen auf einen Angriff auf das Territorium eines ihrer Mitgliedsstaaten. Und sei er so klein wie Estland. Wenn das in Frage gestellt scheint, würde die Abschreckung brüchig, die seit 70 Jahren den Frieden in Europa sichert. Das Problem ist heute, dass der Bestand des Bündnisses zu seinem 70. Geburtstag brüchiger erscheint als jemals in seiner Geschichte. Einer bisher beispiellos erfolgreichen Geschichte.“

Hinein in den großen Propagandatopf gegen Russland! Die Wiedererschaffung des größten aller Feindbilder hat stattgefunden und es wird benutzt, wo immer es gebraucht wird.
Da muss es herhalten, um den unliebsamen Präsidenten der USA, Donald Trump, endlich vom Thron zu schubsen. Der US-Sonderermittler Robert Mueller hat keine Beweise für eine Verschwörung mit Russland gefunden. Immerhin war das Thema aber allemal gut, um Trump über die Jahre damit zu belasten und Russland zu diskreditieren. Mit der Unwahrheit trotzdem das Ziel erreicht!

Nicht anders funktioniert da der deutsche Akt mit dem AfD-Bundestagsabgeordneten Markus Frohnmaier, dem unterstellt wird, sich als Konrolleur Putins missbrauchen zu lassen. Laut eines Strategiepapiers von Putin 2017 sollte  Frohnmaier von Russland unterstützt werden, damit er nach dem Einzug in den Bundestag politische Debatten in Deutschland im Sinne Russlands beeinflussen könne. Die internen russischen Dokumente stellte das Londoner Dossier Center zur Verfügung, das von dem russischen Kremlkritiker Michail Chodorkowski finanziert wird. Und hier am Rande dazu die Frage: Wer ist denn bitte Michail Chodorkowski? Ein Gegner Putins und ein enger Freund von George Soros! Der hat Milliarden in die Ukraine investiert und gilt mit seinem „Ukraine Crisis Media Center“ als einer der Drahtzieher im Ausbruch des Ukraine-Konflikts. Spiegel-Mitarbeiter sind Stammgäste auf der vom NDR organisierten Konferenz „Netzwerk Recherche“, auf der führende deutsche Redakteure und Journalisten wie Anja Reschke und Patrick Gensing sich mit „Experten“ von Soros-NGOs wie Correctiv, Mediendienst Integration und Neue deutsche Medienmacher (NdM) treffen um „Strategien gegen Rechts“ zu entwerfen.

Und eine solche Strategie gegen Rechts scheint ja mit Frohnmaier gefunden worden zu sein. Papier ist geduldig, Geldgeber und Presse sind erfindungsreich und das Feindbild Russland stets dienlich. Weiter also mit Kriegspropaganda a la Claus Kleber, NATO-Manöver a la Stoltenberg, Phobien und Hysterien a la Polen, Schweden, Estland u.a.. Schließlich passt doch die westliche Wahrheit so gut ins Konzept von der Vorstellung der russischen Strategie, die EU durch Schwächung zu spalten. Als ob die EU das nicht schon ganz alleine bewerkstelligte! Ist ja einfach nur nur lachhaft! Die EU – das Mammutprojekt mit einer traurigen Bilanz nach 30 Jahren.

Und mittendrin die mediale Claus Kleber-Bombe des ZDF, die die Schweizer Morgenpost wie folgt kommentiert: „Der von Deutschen wegen seiner Hasspredigten gegen Andersdenkende und gegen Russen häufig als «Sudel-Klaus» bezeichnete TV-Moderator Claus Kleber, in Anlehnung an den verstorbenen DDR-Propagandahetzer Karl Eduard von Schnitzler, hat den Angriff Russlands auf Estland gemeldet.“

Man kann sich sicher sein, dass Kleber nicht nach Hans Joachim Friedrichs Journalistengesetz agiert, der einmal sagte: „Einen guten Journalisten erkennt man daran, dass er sich mit keiner Sache gemein macht, auch nicht mit einer guten Sache“.

Schnee von gestern, dieser Grundsatz“, findet Kleber. „Er muss ins Gegenteil verkehrt werden, wenn Personen oder Gruppen Grundwerte von Freiheit und Menschenwürde angreifen oder auch nur zur Disposition stellen. Dann ist nicht ‚raushalten‘ gefordert, sondern Haltung und Engagement“ (S. 60 in seinem Buch).

So stellte der ZDF-Moderator Kleber in einem Jahresrückblick Zweifler an der Flüchtlingspolitik der Kanzlerin in eine Reihe mit Fremdenfeinden und Nationalisten – später distanzierte er sich von seiner Wortwahl.

Sein Buch mit dem Titel „Rettet die Wahrheit“ sollte erstaunen, denn was ist die Wahrheit und wer besitzt sie? Denn alles, was an veröffentlichter gewünschter Meinung seit der Flüchtlings-Willkommensparty über die „Öffentlich Rechtlichen“ und damit auch über Kleber in die deutschen Wohnzimmer floss, hat doch wohl nichts mit  „Wahrheit“ zu tun und stellt seitdem den gesamten Journalismus in Frage. Man ist täglich wieder aufs Neue erstaunt, was der Propagandakasten namens Fernseher so täglich als Wahrheit zu verkünden weiß.

Die Journalisten sind die Geburtshelfer und Totengräber der Zeit.

Karl Gutzkow

 

One Comment on “Medien und Wahrheit – Feuer und Wasser”

  1. Das Putin und auch Trump kein Interesse an einer Machtvollen EU haben ist verständlich. Divide et impera, teile und herrsche. Das Motto der Römer ist immer noch aktuell. Aber auch wer solche Freunde ( Trump & Co) hat, braucht keine Feinde mehr. Und die Chinesen gibt es auch noch. Und die EU Nationen haben es nichts getan diesen Zustand zu ändern.

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