Nachbesinnung zum Holocaustgedenktag

Der Außenminister warnt das Volk vor dem Volk

Es ist 19.00 Uhr. In der ZDF-Nachrichtensendung „heute“ erfährt der Bürger über eine Warnung des Bundesaußenministers, dass die Erinnerungskultur an den Holocaust in Deutschland bröckele. Sie stehe unter dem Druck von extremen Rechten. Wenn 40% der jungen Deutschen angeben, kaum etwas über den Holocaust zu wissen, seien das schockierende Zahlen. 

Tja, Herr Außenminister, das zu konstatieren, bringt Sie zwar mal wieder in die Nachrichten, entbehrt allerdings jeglicher Ideen und Maßnahmen, um diesen Zustand zu ändern. Steht es einem Politiker zu, die Menschen zu warnen, die ja gerade eine dauerhafte und angemessene Erinnerungskultur vermissen lassen? Ist es nicht vielmehr ein Vorwurf der Politik in Richtung Bürger, der den Druck von extremen Rechten zulässt? Wen oder was meint der Zensurbeschaffer mit der Bezeichnung „extreme Rechte“? Die tausend Armen im Geiste, die den Holocaust leugnen, Hitlers Geburtstag feiern oder den Hitlergruß zeigen? Mit ihnen hätten Sie sich längst als Politiker, erst recht als Justizminister entsprechend beschäftigen können. Ein Land mit dieser unsäglichen Geschichte hätte sich weder extreme Rechte noch extreme Linke leisten dürfen. Aber was tatet Ihr nicht alles, um eure linke Gesinnung heilig zu sprechen? 

Dass 40% der jungen Deutschen angeben, kaum etwas über den Holocaust zu wissen, wird Ihnen, Herr Außenminister, Ihre Bildungskanzlerin Merkel doch sicher erklären können. Ihre Bildungsleute und Kultusminister hätten vielleicht besser daran getan, den Schwerpunkt der Bildung auf den Erwerb von empathischen, demokratischen und sozialen Kenntnissen zu legen, statt die Bildungsinstitutionen mit ihren genderspezifischen Sexualisierungsinhalten zu überschwemmen. Dazu hätte dann auch das Wachhalten einer Erinnerungskultur an die Verbrechen der Nazidiktatur gehört mit entsprechenden Lehr- und Fahrplänen. 

Was also soll dieser Einwurf eines Politikers in die 15-minütige Nachrichtensendung bewirken? Er hat Tropfen-Funktion und dient dem Dauerbeschuss von Links in Richtung Rechts. Die zentrale Aussage liegt in der Bedeutung der Wörter „Druck von extremen Rechten“.  Wer will schon Druck empfinden müssen? Niemand. Nicht nur die Physik lehrt uns: Druck erzeugt Gegendruck – und das ist der tiefere Sinn dieser Warnung. Sie dient dem Erzeugen von Gegendruck, der täglich einmal wie der bekannte stete Tropfen ins Hirn des Hörers und Betrachters tropft. 

Es geht um die bewährte Manipulationsmethode, wie sie schon Noam Chomsky beschrieb und wie sie immer wieder bei der Masse von Menschen funktioniert, die lieber denken lässt statt sich die Mühe des Nachdenkens macht. Schließlich könnte ja dabei eine eigene Meinung entstehen, die ihre Zugehörigkeit zur Masse gefährdet. 

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