Hurra! Der General ist da!
Peter Tauber ist Enkel des deutschen Apothekers Gustav Tauber. Wahrscheinlich ein Glücksfall, weil er so direkt von der Familie die passenden Pillen für seine Erkrankung bekommen kann. Leider fehlt noch die Diagnose, die jeder Psychologe unschwer als Ferndiagnose formulieren könnte. Schade, dass er nicht der Urenkel von Richard Tauber ist, dann würde sein Gesang harmonischer und melodischer klingen.
Merkel suchte und fand 2013 einen Jüngling ohne lockiges Haar, der dem Alt-Herren-Mief ihrer CDU zukünftig den Garaus machen und der Partei ein neues modernes Kleid überstülpen soll. Der Mann bietet genügend Angriffsfläche für Merkel, um auch bei Fehlfunktionen in die Wüste geschickt werden zu können. Als Merkel sich 2013 diesen Mister Unbekannt zur Seite nahm, schlug sie aber erst einmal mehrere Fliegen mit einer Klappe. Jung, dynamisch, online, vielleicht schwul, Gender-Vertreter, Hesse, bekennender Christ, Reserveoffizier und promoviert. Er war der richtige Mann zur Mobilisierung der jungen Mannschaft der CDU, zur Erweiterung einer digitalisierten twitternden Wählerklientel und zur Vorbereitung auf den neuen Koalitionspartner der Grünen. Er würde, so wünschte es sich Merkel, die Wahlkämpfe organisieren, neue Ideen im Konrad-Adenauer-Haus verbreiten und junge hoffentlich zukünftige Wähler aktivieren. So verdankt er seinen Status auch seiner Fortschrittlichkeit und seinem Durchsetzungsvermögen, im Oktober 2014 den jährlichen LSU-Empfang (Lesben und Schwule in der Union) im Konrad-Adenauer-Haus stattfinden zu lassen, wo er sich in seiner Rede für eine vollständige Gleichstellung von Lesben und Schwulen aussprach und betonte, dass Familienförderung und Gleichberechtigung von gleichgeschlechtlichen Partnern zusammengehörende Themen seien. Jünger soll sie werden, seine CDU, weiblicher und bunter. Und er der dynamische Impulsgeber.
Tauber, der sich inzwischen zum Twittermeister und Blogger unter dem Namen „Schwarzer Peter“ entwickelt hat, schreibt auf seiner Internetseite: „Mein Wertefundament ergibt sich daraus, dass ich gläubiger Christ bin, Historiker und Reserveoffizier.“
„Wer nicht für Merkel ist, ist ein Arschloch“
An Selbstbewusstsein fehlt es ihm nicht und der Satz „das Schönste an mir bin ich“ könnte direkt aus seiner Feder stammen. Mit Toleranz, Menschenliebe und Umgangsformen hat er nicht gerade viel am Hut. Nachdem er schon im letzten Jahr seine wahlkämpferischen Qualitäten aus dem (Müll-)Sack gelassen hatte mit der hochkarätigen Aussage „wer nicht für Merkel ist, ist ein Arschloch“ und sich eine christlich gefärbte Mobbingaktion gegenüber einer langjährigen CDU-Kreisgeschäftsführerin geleistet hatte, folgten nun weitere Rundumschläge.
Nachdem er sich längst schon über Siegmar Gabriel ausgelassen hatte, verglich er jetzt Christian Lindner, der auf dem Dreikönigstreffen der FDP die Flüchtlings- und Sicherheitspolitik der CDU kritisiert hatte, mit dem Vize-Vorsitzenden der AfD Alexander Gauland. Lindner sei überheblich „und mit seinem selbstherrlichen Auftreten tut Herr Lindner gerade alles dafür, dass die FDP es wieder nicht schafft. Dann wäre die FDP erledigt“, kritisierte Tauber. „Er redet teilweise wie Herr Gauland von der AfD. Der einzige Unterschied besteht darin, dass Lindner statt eines abgewetzten Tweed-Sakkos einen überteuerten Maßanzug trägt.“
Kurz vorher hatte er sich die beiden attraktiven Politikerinnen Sarah Wagenknecht von den Linken und Frauke Petry von der AfD vorgeknöpft und sie als doppeltes Lottchen des Populismus bezeichnet. Er ging sogar so weit, der Linkspartei den Titel ‚rote AfD‘ zu verpassen. Eine Zusammenarbeit oder Koalition mit den Linken und der AfD lehne die CDU ab und er, Tauber, erwarte diese Einstellung auch von der SPD und den Grünen.
Sein Profilierungsthema ‚Abtreibung‘
Man kann gespannt sein, ob das große Thema des Peter Tauber, das er mit Wucht in der Jungen Union zwischen 2008 und 2013 vertrat, im aktuellen Wahlprogramm seiner Chefin Ausdruck findet. Die Abtreibung sollte wieder aus der Tabu-Ecke hervorgeholt werden und nur im Falle der Vergewaltigung und einer Lebensgefährdung der Schwangeren straffrei sein (Polens PiS-Partei lässt ihn herzlich grüßen). Die generelle straffreie Abtreibungsmöglichkeit bis zur zwölften Woche nach Bescheinigung einer Schwangerschaftkonflikt- beratung wollte Tauber abschaffen.
Aber das wird ihm Merkel schon bei Übernahme seines Postens als Generalsekretär ausgeredet haben, erlaubte ihm dafür lieber die Lesben und Schwulen-Gender-Bühne. Damit ist schließlich beim zukünftigen grünen Koalitionspartner besser zu punkten als mit seiner konservativen Abtreibungsthematik, an der sich Tauber zum Zweck seiner Profilierung zuvor abgearbeitet hatte.
Parteireform-Kommission: ‚Meine CDU 2017‘
Eine neue Aufgabe übertrugen ihm Merkel und das CDU-Präsidium 2015. Tauber übernahm die Leitung der Parteireform-Kommission „Meine CDU 2017“. Darin geht es um die flächendeckende Bestellung von Mitgliederbeauftragten, einem Antragsrecht für Mitglieder auf Landes- und Bundesparteitagen und einer Neuordnung des Aufnahmeverfahrens zur Sicherung und Anwerbung bundesweiter Mitglieder. Dabei werden die LSU und der Gender-Mainstream eine nicht unerhebliche Rolle spielen.
Insgesamt darf auch zukünftig mit etlichen kabarettistischen Einlagen Taubers bis zur Bundestagswahl gerechnet werden, denn eines seiner großen Talente liegt im Karneval, wo er als aktiver Büttenredner seine Probeläufe für seine politische Wortakrobatik im Bundestag und in der Öffentlichkeit tätigt. Hurra! Mit diesem Schlachtruf der besonderen Art beendet Tauber nicht selten seine Reden – wahrscheinlich als Ersatz für sein karnevalistisches Helau.
Antwort des Kieler FDP Fraktionsvorsitzenden Kubicki auf Taubers freche FDP-Büttenrede: „Mit seinen unverschämten Äußerungen hat sich Herr Tauber als ernst zu nehmender Gesprächspartner endgültig disqualifiziert. Der CDU-Generalsekretär ist und bleibt eine Taubernuss.“ Alaaf!
Warum wachen die Leute nicht auf und zeigen den arroganten Machtpolitikern endlich die rote Karte? Das Gegenteil ist der Fall,
sie wählen sogar noch die Arroganz, das sind für mich u.a. Lindner, Tauber und Co.! Gefällt den Deutschen z.B. die widerliche Sprache dieser Politiker, oder sind sie einfach nur zu faul, oder zu dumm um diese „Verarschungspolitiker“ zu durchschauen?
Das Volk erhielt schon im alten Rom „Brot und Spiele“, damit die Mächtigen freie Hand hatten. Das ist bis heute so. Heute heißen die Spiele Events und der Abschied von der Eventgesellschaft funktioniert nicht mehr: Alles ist nur noch Dauerparty. Wo das soziale Gefüge bleibt, interessiert nicht und schon gar nicht die Politiker. Sie wollen gewählt werden und da kommt ihnen die Weltherrschaft der Events und des Sports gerade recht: Olympische Spiele, Fußball, Loveparade und wie die Ablenkungsmanöver sonst noch alle heißen. Brot und Spiele eben. Und heutige Herrscher liefern sie. Weltweit. Über Printmedien, Fernsehen und Internet. Der irrwitzige von den Herrschenden gewollte Verdummungsapparat ist gewaltig und wird diesen Planeten bis zum bitteren Ende dominieren.
„Als Beruf ist Politik für Herzlose und Unverantwortliche, Religion für Arme im Geiste und Heuchler wie geschaffen.“ Arthur Schnitzler
Schöne Grüsse aus Osnabrück