Ein fragwürdiger Verein – Deutsche Umwelthilfe e.V.

Mini-Verein mit Maxi-Kapital

Frau Angela Merkel hat in der Dieselaffäre ein (Macht)Wort gesprochen. Natürlich in Hessen – natürlich im Wahlkampf – natürlich zwecks Stimmenfang. Während sie bisher der Autolobby hörig war, hat mal wieder der Wahlkampf Besitz von ihr ergriffen.
Der vom Bund festgelegte Grenzwert von 40 Mikrogramm Stickstoffdioxid (NO2) je Kubikmeter Luft dürfe auch bei „geringfügigen“ Grenzwert-überschreitungen keine Fahrverbote nach sich ziehen. Sie sei sogar bereit, diese auch gesetzlich abzuwenden. Wo der Grenzwert um weniger als zehn Mikrogramm NO2 pro Kubikmeter Luft überschritten werde, seien Fahrverbote „unverhältnismäßig“. So Merkel bei einer Wahlkampfrede in Hessen.

Ein Hoch auf die Klimakanzlerin, deren Statement der Baden-Württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann mit folgenden Worten kommentierte: „Da hätte es jetzt der Weisheit der Bundeskanzlerin nicht bedurft, so schlau waren wir schon selber. … Das ist auch kein Ausweis guten Regierens, fünf Tage vor der Hessenwahl zu sagen, jetzt machen wir da doch mal schnell einen Coup.“ Das aus dem Munde ihres guten Freundes, der einmal zugab, dass er seine Kanzlerin täglich in seine Gebete mit einschließt! Nun – auch die Grünen machen Wahlkampf und Kretschmann weiß sehr gut, dass die politische Zukunftsehe CDU/Grüne heißen wird. Die Stimmen, die er als Vertreter seiner Partei der CDU nimmt, bleiben schließlich in der schwarz-grünen Zukunfts-Familie.
Lieber Wähler, schrei also nicht so laut „Seehofer und Merkel weg!“, sondern besinne dich darauf, dass  es noch schlimmer kommen kann und verhindere, was mainstreamgefördert kommen soll! (Cohn-Bendit sieht gute Chancen für Habeck als künftigen Kanzler).

Zurück zur Diesel-Hysterie unserer bei allen Gerichten bekannten  Deutschen Umwelthilfe.
„Die bestehen doch nur aus ein paar Männekes und wenn du da rein willst, wirst du erst vom Verfassungsschutz überprüft“, erklärte mir eine ehemalige Grün-Wählerin diesen Verein mit einer typisch abwinkenden Handbewegung. Wer oder was sind sie also, die paar Männekes?

Jürgen Resch
Foto: Junge Freiheit

Die Deutsche Umwelthilfe e.V. ist ein „gemeinnütziger“ Umwelt- und Verbraucherschutzverein mit tatsächlich nur 287 Mitgliedern, dafür aber einem Kapitalbudget von mehreren Millionen Euro. Die sprudelnden Geldquellen fließen sowohl aus größeren und kleineren Firmen,  die in eine Gesetzeslücke getappt sind, die die DUH juristisch und im Klageverfahren für sich nutzt, als auch aus Sponsorengeldern und natürlich aus deutschen Steuerzahlergeldern. Für aktuelle Vorhaben erhält die Deutsche Umwelthilfe fünf Millionen Euro von der Bundesregierung, wie diese dem Bundestag Anfang März mitteilte.

Im Vergleich zu den bekannten Umweltorganisationen sollten wir einmal eine Rechnung übernehmen, die das Europäische Institut für Klima und Energie (EIKE) schon geleistet hat. Umweltorganisationen wie der BUND haben 565.000 Mitglieder (Wikipedia, Stand 2015), NABU hat 541.000 Mitglieder (Wikipedia, Stand 2015) und der WWF hat gar über 5 Millionen Mitglieder (Wikipedia, Stand 2014). Die Deutsche Umwelthilfe mit ihren „paar Männekes“ hat gerade einmal das Mandat von nicht einmal 0,0003% der Bevölkerung, schickt sich aber an, mit dubiosen Klageverfahren ganze Kommunen, Mittelstands-unternehmen und Industriezweige zu strangulieren, ohne dass die Politik dieser dubiosen Minderheit Einhalt gebietet. Im Gegenteil, sie lässt sich von ihr sogar durch die Manege treiben und schaufelt sich damit dieseltechnisch ihr eigenes Grab, wie Merkel gerade wieder im Hessen-Wahlkampf beweist.

Der 0,0003-prozentige Mandatsträger und Vorsitzende Jürgen Resch, der laut Süddeutscher Zeitung ein Studium der Verwaltungswissenschaften abbrach, um heute als personifizierte Umweltrichtlinienkompetenz Mitglied des sog. HON Circles bei der Lufthansa zu sein, lässt sich ungern in die Karten gucken und hält die Fäden der Macht fest in seiner Hand.  „Diesen höchsten Vielfliegerstatus erhält derjenige, der innerhalb von zwei Jahren 600.000 Meilen fliegt. Dies sind ca. 28,5 Erdumrundungen. Damit gehört Jürgen Resch zu einem kleinen und erlauchten Kreis von knapp 3.000 Lufthansa-Vielfliegern. Wer die begehrte schwarze Karte besitzt, wird vor und nach dem Flug in exklusiven Topkunden-Lounges verwöhnt und auf Wunsch sogar in einem Porsche-Cayenne direkt zum Flugzeug gebracht.“ Das ist Umwelt- und Klimaschutz in höchster Vollendung.

Dieses Land glaubt zwar, von denen regiert zu werden, die ab und zu mal aus dem Sicherheitstrakt „Bundestag“ heraustreten, um Mikrophone, Kameras und die Neugier der Bürger zu bedienen – dem ist allerdings nicht so. Unzählige NGOs und Lobbyisten haben die Zügel in der Hand und Sie dürfen raten, aus welchem bunten Vielfaltlager die Anweisungen für unsere „Marionetten“ kommen, die Horst Seehofer mit den Worten beschreibt: „Diejenigen, die gewählt sind, haben nichts zu sagen und diejenigen, die was zu sagen haben, sind nicht gewählt.“ Treffender kann auch das Treiben und Hantieren der Deutschen Umwelthilfe nicht bezeichnet werden.

Eine letzte Frage bleibt offen: Welche Koryphäe hat uns eigentlich den Grenzwert von 40 Mikrogramm Stickstoffdioxid (NO2) je Kubikmeter Luft beschert und die Tausende von Toten auf unser Schuldkonto geschrieben, das wir alle zu verantworten haben? Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) hat die Grenzwerte für Luftschadstoffe festgelegt. Besonders putzig hört sich dabei die Begründung für diese lebensrettende Maßnahme der Grenzwertbestimmung an: In 41 europäischen Ländern kam es nach Schätzungen 2016 zu 467.000 vorzeitigen Todesfällen wegen PM2.5-Exposition (Feinstaub), 71.000 wegen NO2-Exposition (Stickstoffdioxid), 17.000 wegen O3-Exposition (Ozon); davon in Deutschland 73.400 (PM2.5), 10.610 (NO2), 2.500 (O3).

Solange mir niemand erklären kann, wie diese Todesfälle berechnet wurden, wie genau ermittelt wurde, ob es sich um einen durch Feinstaub, durch Stickstoffdioxid oder Ozon verursachten Todesfall handelt, werte ich diese Zahlen als mathematische Geschichten aus „Tausend und eine Nacht“.

Interessant auch zu erfahren, dass Deutschland sein nationales Recht, seine Grenzwerte per Gesetzgeber festzulegen, in die europäische Hand gegeben hat. „WHO-Richtwerte dienen als evidenzbasierte Grundlage, auf deren Basis verbindliche Grenzwerte durch die Gesetzgeber abgeleitet werden können. … Nationale, rechtlich verbindliche Grenzwerte werden vom nationalen Gesetzgeber festgelegt, für Deutschland gelten EU-Grenzwerte. … Grenzwerte sind Ergebnis eines politischen Abwägungsprozesses: gesundheitliche Verbesserungen versus Machbarkeit und Kosten der zu ergreifenden Maßnahmen.“ Ein idealer Zustand für die Deutsche Umwelthilfe, die hervorragend die Löcher füllen kann, welche die Politik ihr gelassen hat.

Da können selbst Lungenärzte wie Dieter Köhler, ehemaliger Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie, das politische Gezeter über Fahrverbote und das Getöse um NO2-Grenzwerte für völlig überzogen halten – was stört es eine deutsche Eiche, wenn sich ein Wildschwein daran reibt? Die Raucher müssten schon alle reihenweise tot umgefallen sein. Schließlich inhaliert jeder von ihnen „über 200.000 Mikrogramm pro Kubikmeter, wenn er eine Zigarette raucht“. Selbst das Anzünden eines Adventskranzes verursache mehr als 200 Mikrogramm Stickstoffdioxid pro Kubikmeter Luft, gibt Köhler zu bedenken.

Wieso verdreht sich eigentlich nicht unser Magen, wenn wir übers Wochenende nach Barcelona jetten oder unsere 70 Kilogramm Körpergewicht von einem 2,5 Tonnen schweren SUV durch die Innenstadt kutschieren lassen?
(Nick Reimer, Journalist und Buchautor)

5 Comments on “Ein fragwürdiger Verein – Deutsche Umwelthilfe e.V.”

  1. Liebe Barbara, zu Deinem Artikel „Mini-Verein mit Maxi-Kapital“ habe ich zwei Fragen: Du schreibst: „In 41 europäischen Ländern kam es nach Schätzungen 2016 zu 467.000 vorzeitigen Todesfällen wegen PM2.5-Exposition (Feinstaub), 71.000 wegen NO2-Exposition (Stickstoffdioxid), 17.000 wegen O3-Exposition (Ozon); davon in Deutschland 73.400 (PM2.5), 10.610 (NO2), 2.500 (O3).“ Gibt es für diese Zahlen Quellen? Bisher war mir nur bekannt: „Jedes Jahr soll es laut dieser Behörde zu 6000 ’vorzeitigen Todesfällen’ durch Stickoxide kommen“. (Quelle: https://www.lokalplus.nrw/nachrichten/verschiedenes-kreisolpe/prof-dr-dieter-koehler-rechnet-mit-diesel-und-feinstaubstudien-ab-25366). Meine zweite Frage: So weit mir bekannt ist, wird bei Messungen im Straßenverkehr nur PM10 (nicht PM2.5) gemessen, weil die standardmäßigen Meßgeräte zur Feinstaubmessung nur Teilchengrößen ab 10 µm aufwärts erfassen können.

    1. Die Fragen sind berechtigt und ich danke dafür. So fiel mir auf, dass ein link fehlt auf die Seite, die die Antworten bietet. Es ist die Fakten-Seite science media center, die ich nun als link nachträglich eingefügt habe.

  2. Liebe Barbara Erdmann,

    ich teile ihre Gedanken zunächst voll und ganz. Mir persönlich kommte es eher so vor, als sei die „Deutsche Umwelthilfe e.V:“ eher ein Instrument einer Hand voll verzweifelter Bürger, die sich speziell gerade mal über Diesel und Feinstaub aufregen, Ziele zum Abbau von Klimaveränderungen, das Ablassen von jährlich tausenden von Tonnen Treibstoff von Flugzeugen vor Landungen über dem Rhein-Main-Gebiet oder auch Frankfurt-Hahn aber ignorieren, den täglichen aber immensen Abrieb von Gummi von Autoreifen außer Sicht lassen, weil man ja da niemanden direkt belangen kann.

    Unter „Umwelthilfe“ hätte ich erwartet, dass der Verein, und sei er noch so klein und gleich, von wem gesteuert, sich sowohl für die Umwelt als auch zum Wohl der Bürger dieses Landes einsetzt. Die Annahme scheint weit verfehlt …

    Entweder ist es Selbstgefälligkeit oder einfach nur eine fragwürdige Institution, welche Rechte von Minderheiten beansprucht, obwohl sie großzügig über Mittel (woher auch immer) verfügt.

    Meines Ermessens nach sind die fragwürdigen Urteile, speziell im sogenannten Diesel-Skandal, lediglich eine Marketing-Aktion der durch die „Umwelthilfe“ initiierten Klagen, um die Regierung in weiteren fragwürdigen Entscheidungen hierzu noch zu unterstützen. Dass die „Umwelthilfe“ auch noch durch Steuergelder bezuschusst wird, bestärkt mich in der Annahme, dass der Verein nichts Gutes im Schilde führt.

    Danke für Ihren blog

    Mit besten Grüßen

    Hans

    1. Ja Hans, man kann sich auch bei diesem Verein nicht mehr sucher sein, ob er nicht auch einen politischen Regierungssinn erfüllt. Wieder ein Mosaiksteinchen auf dem Weg eines fragwürdigen Demokratieverständnisses seitens der im Sattel Sitzenden.

      1. Hallo Barbara,

        ich habe mittlerweile viel über diesen angeblichen Umweltverein „Deutsche Umwelthilfe e.V.“ gelesen, habe etwas über die Strukturen dort erfahren und wundere mich, dass dieser „Verein“ noch nicht verboten wurde. Er ist weder gemeinnützig noch umweltfreundlich und das bekannte Geschäftsgebahren lässt vermuten, dass dieser Verein mit dem vielversprechenden Namen „Deutsche Umwelthilfe e.V“ lediglich Abzocke betreibt. Mit lediglich 250 Mitgliedern (wenn auch wirtschaftlich lebensfähig und sogar mit 5 Mio Bundesmitteln unterstützt) hat es dieser „Verein“ ganz klar verstanden, alle hinters Licht zu führen. Für mich ist diese „Vereinigung“ nicht mehr als eine Sekte und dass Regierungsvertreter beim Zuschlag auf „mildtätige Zwecke“ und diesem vielversprechenden Namen auf eine große Betrüger-Organisation hereingefallen ist, scheint selbstredend.

        Weg mit dem Verein und es kehrt wieder Ruhe ein …

        Gruß Hans

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